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"Klar, was die Kernthematik ist"

Ausgepfiffen und beschimpft: BVB taumelt in den Sommer

Der BVB ging auch gegen den VfL Bochum unter
Der BVB ging auch gegen den VfL Bochum unter
Foto: © IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto
01. Mai 2022, 10:58

Erling Haaland wollte nur noch weg. Der Torjäger von Borussia Dortmund quetschte sich nach der Pleite im kleinen Revierderby gegen den VfL Bochum auf die Rückbank des Fahrdienstes, obwohl dort schon drei Profis saßen. Die unbequeme Haltung nahm er für die kurze Strecke gerne in Kauf. Haaland wollte so schnell wie möglich nach Hause.

Dabei hatte der wechselwillige 21-Jährige mit seinem Dreierpack bei der 3:4 (2:2)-Niederlage noch einmal mächtig Eigenwerbung betrieben. Doch für Haaland war es ein trauriger Tag. Die Nachricht vom Tod seines Beraters Mino Raiola machte während des Spiels die Runde.

"Der Beste", schrieb der Norweger am Samstagabend auf seinem Instagram-Konto zu einem Bild, das ihn gemeinsam mit dem Italiener zeigt. Dahinter setzte Haaland noch ein Herzchen.

Auch die lautstarken Pfiffe und Beschimpfungen der enttäuschten BVB-Fans hallten Haaland und seinen Mitspielern auf der Heimfahrt noch in den Ohren. "Das eine ist, das Spiel zu verlieren. Das andere ist, sich zu Recht auspfeifen zu lassen. Das macht am Ende den Nachmittag bitter", sagte Nationalspieler Julian Brandt bei "Sky".

BVB taumelt dem Saisonende entgegen

Statt sich vorzeitig die sechste Vize-Meisterschaft in den vergangenen zehn Jahren hinter Seriensieger Bayern München zu sichern, taumelt der personell schwer angeschlagene BVB dem Saisonende entgegen.

Dabei kamen gegen Aufsteiger Bochum bekannte Probleme zum Vorschein. Die Defensive genügte nicht nur bei den Gegentreffern von Sebastian Polter (3.), Gerrit Holtmann (8.), Jürgen Locadia (81.) und Milos Pantovic (85., Handelfmeter) gehobenen Ansprüchen nicht.

"Wenn ich auf die Tabelle schaue und 50 Gegentore sehe, dann ist klar, was die Kernthematik ist", klagte Trainer Marco Rose, der aber nicht den Stab über seiner Mannschaft brechen wollte.

Er könne den Ärger der Leute zwar nachvollziehen, meinte Rose: "Allerdings haben die Jungs es nicht verdient, für eine Nichtleistung beschimpft zu werden. Sie haben investiert - und wir hatten Chancen ohne Ende."


Mehr dazu: Hamann zählt Marco Rose an


Allerdings war offensiv nur auf Haaland Verlass, der die Begegnung zwischenzeitlich mit seinen Saisontoren 19, 20 und 21 (18., Handelfmeter nach Videobeweis/30., Handelfmeter nach Videobeweis/62.) gedreht hatte. Doch am Ende war auch Rose "mega enttäuscht".

Nach den Spielen in Fürth und gegen Hertha BSC ist die Saison mit vielen Rückschlägen vorbei und der eingeleitete Umbau wird mit Hochdruck fortgesetzt.

Der künftige Sportdirektor Sebastian Kehl würde es wohl liebend gerne sehen, wenn auch der ein oder andere Profi mit Vertrag schnell weg wollen würde. Haaland gehört für Kehl nicht dazu, doch der Abschied des Sturmjuwels rückt näher: Die schnelle Flucht am Samstagabend hatte Symbolcharakter.

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