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Ex-Star des FC Bayern wie Mozart bei Metallica

Wie Thiago bei Liverpool die Fußball-Welt erstaunt

Video: Liverpool mit einem Bein im CL-Finale? Das sagt Klopp!
28. April 2022, 11:24

Der FC Liverpool macht im ersten Duell mit dem FC Villarreal bereits einen großen Schritt Richtung Endspiel der Champions League. Das Team von Jürgen Klopp ist beeindruckend überlegen, braucht aber die Genialität eines ehemaligen Stars des FC Bayern, um die Spanier für zwei Minuten ins Chaos zu stürzen: Thiago Alcántara.

Der Fußballer Thiago ist vieles, aber bestimmt nicht der Typ "Heavy Metal". Dass der Spanier beim FC Liverpool spielt, bei der Hochgeschwindigkeitsmaschine von Coach Jürgen Klopp, das wirkt auf den ersten Eindruck etwa so seltsam, wie Wolfgang Amadeus Mozart als Frontmann bei der Band Metallica. Und tatsächlich machten die englischen Fußball-Talks die Entscheidung des Technikers seit seinem Dienstantritt im Spätsommer 2020 zum Thema ihrer Debatten. Denn Thiagos Start in Liverpool war nicht gelungen. Auch wegen einer Corona-Infektion und Verletzungen fand er nie den Rhythmus. Vergangenheit. Thiago wird bewundert.

Seit Monaten spielt der 31-Jährige in einer herausragenden Form. Vielleicht in der konstantesten seines Lebens, das er als Fußballer zu großen Teilen beim FC Bayern verbracht hatte. Warum der Fußball-Mozart die perfekte Ergänzung des Power-Ensembles von Klopp ist, dafür hat der kleine Spielmacher im Jahr 2022 zahlreiche Belege geliefert. Liverpool ist nicht mehr zu stoppen. Nur eine Niederlage gab es im Kalenderjahr. Der Titel-Hunger der Reds ist riesengroß, der historische Viererpack winkt. Den Liga-Pokal haben sie bereits gewonnen, im FA Cup ist das Finale gegen den FC Chelsea und Thomas Tuchel erreicht, und in der Meisterschaft liegt Liverpool nur einen Punkt hinter dem Dauerrivalen Manchester City.

Einen besonders eindrücklichen Beleg von Thiagos Klasse, die er mit einem bemerkenswerten Selbstbewusstsein vor sich herträgt, gab es an diesem Mittwochabend, als die Reds in Anfield im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen den erstaunlichen Dorf-Klub FC Villarreal antraten. Gegen jenes Team, das den FC Bayern in der Runde zuvor erst zur Verzweiflung und schließlich zum Knockout getrieben hatte.

Und auch Liverpool erreichte gegen die sehr cleveren Spanier zwischenzeitlich den Gemütszustand der Münchner, jenen der großen Verzweiflung. Trainer Unai Emery, den sie in Spanien wegen seiner taktischen Genialität liebevoll den Fallensteller nennen, hatte Klopps Reds komplizierte Aufgaben gestellt, die sie nicht lösen konnten. Mit ihrer wilden Leidenschaft verfingen sie sich immer wieder im engmaschigen Netz der Gäste. Und besonders pfiffig war die Idee von Emery, Thiago eng an die Kette zu legen. Der sammelte in den ersten 30 Minuten zwar zahlreiche Ballkontakte, konnte das Spiel aber nicht an sich reißen, denn die Gegenwehr, die ihm entgegengebracht wurde, war immens.

Zwei Minuten Chaos bei Villarreal

Doch nach dieser ersten halben Stunde fand das Metronom den Schlüssel zur Befreiung. Als Signal, endlich im Spiel angekommen zu sein, drehte er im Mittelfeld auf und hämmerte den Ball aus 25 Metern ans Lattenkreuz. Thiago war erwacht. Und er forderte Anfield mit wilden Arm-Gesten eines Dirigenten, es ihm gleichzutun. Bis zur Halbzeit gelang das redlich, danach dann aber wuchtig. "Mozart" Thiago setzte das Tempo des Teams von "largo" auf "presto" - und inszenierte das glückliche 1:0, weil ja abgefälschte Flankentor von Kapitän Jordan Henderson, selbst. Auf der linken Außenbahn ließ Thiago erst einen Gegenspieler mit feiner Körpertäuschung stehen und chippte den Ball schließlich ins Zentrum, ehe er vom nächsten Gegner attackiert wurde. Der Ball landete bei Henderson und im Tor.

Thiago, der feingeistige Ordnungsdienst der Reds, hatte für nur einen kurzen Moment Chaos in der perfekten Abwehrstruktur der Gäste angerichtet. Das reichte. Und ehe das "gelbe U-Boot" in der Heimat der Beatles wieder in seine defensive Stabilität abtauchen konnte, hatte Sadio Mané nach einem Überfallangriff nur Augenblicke später auf 2:0 gestellt. So endete das Spiel dann auch. "Der Schlüssel war, gegen ein Team wie Villarreal die Räume für uns zu schaffen", befand Thiago, dem das wieder auf beeindruckende Weise gelungen war. "Die Teamleistung hat mir wirklich gefallen, das war das Beste, weil wir wirklich unser höchstes Level erreicht und heute abgeliefert haben."

"Wir haben 95 Minuten ein richtig gutes Spiel gemacht. Super Tore, eine Spitzenklasse-Leistung", schwärmte Klopp, warnte sein Team aber vor voreiliger Selbstzufriedenheit. "Es ist erst Halbzeit. Es gibt noch 90 Minuten. Es wird eine komplett andere Atmosphäre sein. Wir müssen sicherstellen, dass wir bereit dafür sind." Einer, der seit Wochen für all das bereit ist, was dem FC Liverpool in dieser Saison noch begegnen kann, ist Thiago. Der Mann, dem sie in seiner Karriere so oft vorgeworfen haben, das Tempo zu sehr zu verschleppen und in großen Spielen abzutauchen. Dass diese Kritik an den Realitäten auf dem Platz vorbeigeht, ist längst ausreichend belegt. Etwa im Champions-League-Finale 2020. Dort machte der Spanier in seinem letzten Spiel sein vielleicht bestes für den FC Bayern, war gegen Paris St. Germain der stärkste Mann auf dem Platz, wurde aber von seinem Teamkollegen Kingsley Coman aus dem Licht gedrückt. Der entschied das Spiel mit seinem Kopfball.

Nie richtig verstanden

Ja, der FC Bayern und Thiago. Das war über sieben Jahre eine seltsame Geschichte. "Thiago oder nix", sagte Pep Guardiola. Sein Ruf wurde erhört und der Spanier für 25 Millionen im Sommer 2013 vom FC Barcelona losgerissen. Und er verzauberte die Münchner mit seiner Technik, mit seiner Genialität. Aber so richtig verstehen konnte sie ihn irgendwie nie. Vielleicht weil sie sich noch mehr von ihm versprochen hatten, als er ihnen gab? Weil er in seinen ersten Jahren in den wichtigsten Spielen des Jahres eben nicht so präsent war wie erwartet? Thiago wurde schon bewundert, das "Aber" in der Bewertung seiner Leistungen wollte jedoch nie so recht verschwinden. Vielleicht ist es dann eben auch die passende Pointe, dass er am besten war, als sein Abschied feststand. Bis heute reißt er eine Lücke in den Kader der Münchner.

Und noch so eine passende Pointe könnte der Fußballer Thiago liefern. Er könnte, wenn die Reds ins Finale der Königsklasse einziehen und Manchester City (4:3 im spektakulären Hinspiel gegen Real Madrid) mitmacht, seinem alten Mentor Guardiola den Traum vom ersten Henkelpott seit 2011, vom ersten Henkelpott mit den Citizens zerstören.

Denn Thiago, der ist in diesen Wochen der Schlüsselspieler des FC Liverpool. Der Unterschiedsspieler in einem Kader mit so vielen außergewöhnlichen Fußballern, einem Mo Salah etwa oder einem Trent Alexander-Arnold, dem wohl derzeit besten Außenverteidiger der Welt. Seine Statistiken gegen den FC Villarreal, beeindruckend: Er hatte die meisten Ballaktionen, brachte 96 Prozent seiner 103 Pässe an den Mitspieler, alle neun Verlagerungen fanden ihr Ziel. Dazu gewann er noch zehn Mal den Ball. "Er kontrolliert das Mittelfeld und spielt brillante Pässe", urteilte die "Daily Mail" und schwärmte weiter: "In Ballbesitz war er unantastbar".

Und auch innerhalb des Teams reiben sie sich manchmal verwundert die Augen über jene Dinge, die Thiago auf dem Platz tut. "Er ist die Ballsicherheit in Person. Er reißt mit seinen Bewegungen Extra-Lücken und verkörpert die hohe Kunst des Fußballs", sagte Joel Matip Anfang des Monats dem "kicker". Der Innenverteidiger wisse gar nicht, "wie viele Augen Thiago im Kopf hat, aber was er macht, ist schon unglaublich." Nach dem Spiel nun wurde Klopp zu Thiago befragt. Und der Coach antwortete mit einer Gegenfrage: "Es gibt Leute, die bezweifelt haben, ob Thiago zu unserer Spielweise passt?" Ja, die gab es. Klopp: "Gott sei Dank haben diese Leute nichts zu entscheiden."

Tobias Nordmann

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