Am Samstagabend verteidigt Box-Superstar Tyson Fury seinen WM-Titel gegen Dillian Whyte. Sollte es dem Briten gelingen, seinen WBC-Gürtel zu verteidigen, hofft die Box-Welt auf einen Vereinigungskampf gegen Oleksandr Usyk, der die Titel der Verbände IBO, WBA, IBF und WBO sein eigen nennt. Vor dem Fight zwischen Fury und Whyte hat sich Usyk nun zu Wort gemeldet.
Oleksandr Usyk fällt es aktuell sehr schwer, sich auf den Box-Sport zu konzentrieren. Seitdem Russland Ende Februar einen Angriffskrieg gegen sein Heimatland Ukraine begonnen hat, sind die Gedanken des 35-Jährigen bei seinen Landsleuten, an deren Seite er noch vor Kurzem kämpfte.
Letztlich verließ Usyk allerdings das Kriegsgebiet, um sich auf einen wohl bald anstehenden WM-Fight gegen Anthony Joshua vorzubereiten. "Du tust mehr für uns, wenn du diese Plattform nutzt und vor Millionen auf der ganzen Welt Werbung für die Ukraine betreibts, als wenn du weiterhin mit einem Maschinengewehr durch die Gegend läufst", wandte sich Kiews Bürgermeister und Box-Ikone Vitali Klitschko zuvor an Usyk.
Seine Vorbereitung hat Usyk nun unterbrochen, um sich zum Duell Fury gegen Whyte zu äußern. Wer der Favorit ist, steht für den Ukrainer dabei außer Frage: "Mein Favorit ist Tyson Fury. Er ist technisch besser ausgebildet und hat die größeren boxerischen Fähigkeiten", zitiert die "Bild" Usyk. Furys "Größe, sein Box-IQ und die Leichtigkeit, mit der er sich im Ring bewegt", nennt Usyk als Gründe für die Überlegenheit des Titelverteidigers.
Ob beim erwarteten Sieg Furys zum Top-Kampf kommen würde, ließ Usyk offen: "Ich bin momentan in der Vorbereitung auf meinen zweiten Kampf gegen Anthony Joshua. Darauf konzentriere ich mich jetzt. Und ich werde noch besser auf diesen Kampf vorbereitet sein als beim ersten Titelfight. Ich versuche mich von allen abzuschotten und nur an den Kampf zu denken", weicht er auf Nachfrage aus.
Auf dem Weg zu einem Vereinigungskampf zeichnet sich allerdings eine weitere Hürde ab. Am Dienstag verkündete Fury gegenüber "talkSPORT", er werde nach dem Fight gegen Whyte die Handschuhe an den Nagel hängen. Ob man den Worten des "Gypsy Kings" allerdings wirklich Glauben schenken kann, ist offen.
