Eduard Latypov zählt zu den bekanntesten russischen Biathleten. Im Vorfeld der Olympischen Winterspielen in Peking erhielt der dreifache Bronzemedaillengewinner Hilfe von Erik Lesser, der ihm nach einem positiven Corona-Test in der Quarantäne mit Trainingsequipment versorgte. Latypov hat die Geste des Deutschen noch immer nicht vergessen.
Erik Lesser hat seine Biathlon-Karriere in diesem Winter offiziell beendet. Im Weltcup werden den 33-Jährigen viele Kollegen vermissen, schließlich galt der Deutsche stets als bescheiden und hilfsbereit. Eduard Latypov erfuhr dies im Januar, als er in Oberhof positiv auf das Coronavirus getestet wurde und in Quarantäne musste.
Lesser stattete den 28-Jährigen kurzerhand mit Trainingsequipment aus. "Ich kann mir vorstellen, dass das für ihn eine schwierige Situation ist kurz vor den Olympischen Spielen", sagte der Ex-Weltmeister damals bei "Sky".
Latypov hat die Hilfsbereitschaft seines langjährigen Biathlon-Kontrahenten noch immer nicht vergessen. "Er ist eine ruhige und bescheidene Person", verriet der Russe im Interview mit "championat".
Dass Lessers Aktion durch die Medien ging, war nicht geplant. "Er hat sofort gesagt, dass er diese Aufmerksamkeit nicht will", verriet Latypov.
Lesser selbst hatte an seinem letzten Weltcup-Wochenende noch einmal für Furore gesorgt. In Oslo gewann der Routinier völlig überraschend die Verfolgung. Im Massenstart wurde Lesser zum Abschluss starker Vierter.
"Ich habe ihm zu seinem letzten Rennen beglückwünscht. Er ist gut gelaufen. Er siegt und beendet seine Karriere auf solch eine positive Art und Weise. Ich freue mich für ihn", sagte Latypov über Lesser.
"Wir müssen bis zum Winter abwarten"
Während Lesser seine Biathlon-Laufbahn beendet hat, wurden die russischen Athleten aufgrund Russlands Angriffskrieg in der Ukraine aus dem Weltcup ausgeschlossen.
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Auf die Frage, ob er sich vorstellen könnte, künftig unter neutraler Flagge an den Start zu gehen, hielt sich Latypov bedeckt: "Wir müssen bis zum Winter abwarten. Wir werden sehen, welche Bedingungen und Optionen wir haben werden."
Es mache keinen Sinn, die Frage zu diesem Zeitpunkt zu stellen, so der Russe, der sich trotzdem ganz normal auf die Saison vorbereiten möchte.
