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Ex-NBA-Profi wegen Russland-Wechsel aus Nationalteam verbannt

Jonas Jerebko wird für seinen Wechsel nach Russland kritisiert
Jonas Jerebko wird für seinen Wechsel nach Russland kritisiert
Foto: © Milad Payami via www.imago-images.de
31. März 2022, 13:14
sport.de
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Zwischen 2009 und 2019 spielte Jonas Jerebko in der NBA. Inzwischen ist der 35-Jährige aber nicht mehr in der besten Basketball-Liga der Welt aktiv. Nun hat sich der Power Forward in Zeiten des russischen Angriffskriegs in der Ukraine dem Klub ZSKA Moskau angeschlossen, was in seiner schwedischen Heimat für heftige Kritik sorgt. Der nationale Basketballverband SBBF hat inzwischen reagiert.

Während seiner NBA-Karriere war Jonas Jerebko für die Detroit Pistons, Boston Celtics, Utah Jazz und Golden State Warriors aktiv. Inzwischen neigt sich die Laufbahn des Routiniers ihrem Ende entgegen, doch Jerebko denkt noch nicht an den Ruhestand.

Nachdem der ehemalige NBA-Zweitrundenpick von 2019 bis 2021 für den russischen Verein BK Chimki spielte, war Jerebko in den vergangenen Monaten ohne Engagement.

Am Mittwoch nahm dann ausgerechnet ZSKA Moskau, der frühere Armeesportklub, den Schweden unter Vertrag. Dass Jerebko in Zeiten des russischen Angriffskriegs in der Ukraine nach Russland wechselt, stößt in seiner Heimat auf heftigen Widerstand.

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So berichtet "Kungsbacka Posten", dass der schwedische Klub Onsala Pirates einen geplanten Basketball-Platz entgegen ursprünglicher Pläne doch nicht nach dem Ex-NBA-Star benennen wird. Zudem soll der Getränkeproduzent "Nocco" sein Sponsoring mit Jerebko ausgesetzt haben.

Auch in der schwedischen Presse muss sich der Basketballer deutliche Kritik anhören. So fragte der Journalist Anders Lindblad im "Svenska Dagbladet", wie man angesichts der russischen Invasion in die Ukraine "so schwerhörig" sein kann.

Max Wiman ging bei "Sydsvenskan" sogar noch einen Schritt weiter und forderte Jerebkos permanenten Ausschluss aus der schwedischen Nationalmannschaft.

Jerebko aus Nationalmannschaft ausgeschlossen

Der Verband SBBF hat nun auf die Kritik reagiert und verkündete am Donnerstag, dass Jerebko bis auf Weiteres aus dem Basketball-Nationalteam seines Landes ausgeschlossen wurde.

SBBF-Generalsekretär Fredrik Joulamo habe in einem persönlichen Gespräch darauf hingewiesen, wie der Wechsel nach Russland angesichts des Einmarsches in die Ukraine in direktem Widerspruch zu den Werten des schwedischen Basketballs und dessen Haltung gegenüber Russland stehe.

"Nach diesem Dialog mussten wir leider feststellen, dass es für Jonas Jerebko keine Voraussetzungen gibt, um eine schwedische Basketball-Nationalmannschaft zu repräsentieren", erklärte der Verband.

Voigtmann verlässt ZSKA Moskau

Anders als Jerebko, entschied sich der deutsche Basketballer Johannes Voigtmann nach dem Beginn des Kriegs gegen ein Engagement bei ZSKA Moskau und verließ den Klub aus Russland.

In der aktuellen Situation "kann ich es nicht mit mir vereinbaren, für ein russisches Team Wettkämpfe auszutragen, wo es am Ende um Sieger und Verlierer geht. Auch wenn es nur um Basketball geht, beinhaltet das eine Symbolik, die aus meiner Sicht derzeit unangebracht ist", erklärte der 29-Jährige dem "kicker".

Als Konsequenz auf den Krieg wurde ZSKA Moskau wie alle anderen russischen Teams aus dem Spielbetrieb der EuroLeague-Saison rausgenommen.

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