Suche Heute Live
Wintersport
Artikel teilen

Wintersport

Russischer Verband erhebt schwere Vorwürfe gegen Norwegen

Yelena Välbe erhebt schwere Vorwürfe gegen die norwegischen Offiziellen
Yelena Välbe erhebt schwere Vorwürfe gegen die norwegischen Offiziellen
Foto: © Alexander Vilf via www.imago-images.de
29. März 2022, 07:58
sport.de
sport.de

Yelena Välbe, Präsidentin des russischen Langlaufverbandes, hat in einem Interview schwere Vorwürfe gegen Norwegens Verantwortliche erhoben. Ihrer Meinung nach wurden die norwegischen Athletinnen und Athleten von Verbandsseite dazu gezwungen, Dinge zu sagen, die sie eigentlich gar nicht sagen wollten.

In einem Interview mit dem Portal "Sport24" sprach Välbe mit Blick auf den Ausschluss Russlands von einer "Ungerechtigkeit", über die sie am liebsten nicht mehr sprechen wolle. "Jeder sollte sich seine eigene Meinung bilden", erklärte sie. 

Ihre eigenen Landsleute täten ihr leid, ergänzte die Verbandschefin: "Die Männer und Frauen, die auf dem Höhepunkt ihrer Karriere sind, werden beleidigt. Das ist nicht richtig. Es darf keine Diskriminierung aufgrund der Nationalität geben."

+++ Helfen Sie Familien in der Ukraine! Der RTL-Spendenmarathon garantiert: Jeder Cent kommt an. Alle Infos und Spendenmöglichkeiten hier! +++

Besonders beleidigt fühlt sich Välbe von den norwegischen Verantwortlichen. "Es ist klar, dass der ganze Sturm gegen uns in Norwegen von einem der FIS-Mitglieder ausgelöst wurde. Das war einfach falsch und nicht korrekt. Er hat Athleten dazu gezwungen, einen Wettkampf gegen Russen abzulehnen", erhob die 53-Jährige schwere Vorwürfe, ohne den Namen des FIS-Verantwortlichen zu nennen.

Välbe ist der Meinung, dass die norwegischen Athletinnen und Athleten von ihrem Verband vorgeschrieben bekamen, was sie in der Öffentlichkeit sagen dürfen - und was nicht.

"Wenn ich sehe, dass eine norwegische Läuferin [Therese Johaug] Natalia Nepryaeva nach dem Rennen umarmt und dann abends ein Interview gibt, in dem sie sagt, sie weigere sich, gegen Russen anzutreten ... Das lässt vermuten, dass ihre Vorgesetzten sie dazu gezwungen haben", so Välbe.

Norweger bestreiten die Vorwürfe

Jørn Ernst, Manager von Johaug, ließ diese Vorwürfe nicht unbeantwortet. Gegenüber dem norwegischen Rundfunksender "NRK" konterte er: "Dass sie [Johaug] Nepryaeva umarmt hat, zeigt doch gerade, dass es hier eben nicht um eine persönliche Abneigung, sondern um die generelle Einstellung und die schreckliche Situation in der Ukraine geht."

Auch der norwegische Verbandsboss Erik Røste, den Välbe zwar nicht explizit nannte, mit ihrer Kritik höchstwahrscheinlich aber meinte, bestritt die Vorwürfe aus dem russischen Lager.

"Hier geht es darum, dass Russland den Ukrainern unvorstellbares Leid und große Zerstörung zugefügt hat. [...] Das erfordert außergewöhnliche Maßnahmen. Eine vereinte Sport-Bewegung hat deswegen entschlossen, russische Athleten nicht länger teilnehmen zu lassen." Die Reaktionen der norwegischen Athleten seien nur folgerichtig, "und natürlich nicht das Resultat einer Anordnung". 

Newsticker

Alle News anzeigen