Rund um den Boxkampf von Felix Sturm in Dortmund kam es zu einem Eklat: Comedian und TV-Moderator Oliver Pocher wurde von Rapper "Fat Comedy" ins Gesicht geschlagen. Im Anschluss erhob der Veranstalter schwere Vorwürfe gegen die Betreiber der Westfalenhalle.
Der Ausscheidungskampf zwischen Felix Sturm und Istvan Szili am vergangenen Samstagabend, den der Ungar letztlich deutlich nach Punkten gewann, wurde von einer Prügelattacke in der ersten Zuschauerreihe überschattet. Aus dem Nichts war ein in Schwarz gekleideter Mann an TV-Moderator Oliver Pocher herangetreten und hatte zugeschlagen.
Pocher wurde im Gesicht getroffen und suchte hinter den Sicherheitskräften nach Schutz. Alle Beteiligten, darunter auch Sitznachbar Christoph Daum, waren sichtlich geschockt. "Alle guckten sich später an und fragten sich: Was hätte denn noch alles passieren können?", fragte sich der langjährige Fußballlehrer hinterher bei RTL.
Wie der Täter, Rapper "Fat Comedy" so einfach an Oliver Pocher herantreten konnte, war hinterher Gegenstand der Untersuchungen. Der Veranstalter LIB Boxpromotion beschuldigte die Westfalenhalle, nicht die Erlaubnis bekommen zu haben, die gewünschte Sicherheitsfirma zu beauftragen. Das berichtet "Ruhr Nachrichten". Zudem wurde der Vorwurf erhoben, dass der Schläger sich eigentlich nicht im Bereich direkt am Boxring hätte aufhalten dürfen.
Westfalenhalle behält sich rechtliche Schritte vor
Seitens der Westfalenhalle wurden jene Anschuldigungen nun vehement zurückgewiesen. "Die Aussagen des Veranstalters sind falsch und nicht haltbar", zitiert "Ruhr Nachrichten" Sprecher Robin Uhlenbruch. LIB habe die Möglichkeit bekommen, "ein Unternehmen ihrer Wahl für sensible Bereiche wie die VIP-Plätze einzusetzen". Den Auftrag für die zunächst engagierte Sicherheitsfirma habe der Veranstalter aber "kurzfristig wieder storniert".
Zudem habe "Fat Comedy", der eigentlich Omar heißt und in den letzten Jahren vor allem in den sozialen Netzwerken an Bekanntheit gewann, "entsprechende Berechtigungen der LIB Boxpromotion, um diesen Bereich zu betreten". Die Westfalenhalle behalte sich wegen der vermeintlichen Falschaussagen rechtliche Schritte gegen den Veranstalter vor.
Der TikTok-Star hatte seine Tat indes selbst filmen lassen und anschließend ins Netz gestellt. "Es war ein spontanes Ereignis, ich habe emotional überreagiert", erklärte er gegenüber "Bild" und ergänzte: "Aber ich stehe dazu und bereue nichts. Es kam aus der Situation heraus." Grund für den Angriff auf Pocher sei eine Retourkutsche gewesen, wie er bei TikTok schrieb. Der Clip wurde mittlerweile gelöscht.
