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"Verrückt und idiotisch": Russlands Langlauf-Star am Pranger

Langlauf-Star Alexander Bolshunov wird scharf kritisiert
Langlauf-Star Alexander Bolshunov wird scharf kritisiert
Foto: © IMAGO/Ramil Sitdikov
24. März 2022, 09:25
sport.de
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Nach seinem Auftritt bei der Propaganda-Veranstaltung von Vladimir Putin im Moskauer Luzhniki-Stadion reißt die Kritik an Russlands Langlauf-Star Alexander Bolshunov nicht ab. Nun hat sich einer seiner bedeutendsten Sponsoren aus Deutschland mit deutlichen Worten vom dreifachen Olympiasieger distanziert.

Schon kurz nach Kriegsbeginn in der Ukraine setzte der deutsche Sportartikelhersteller KinetiXx seine Zusammenarbeit mit allen russischen und belarussischen Athleten aus. Der umstrittene Auftritt von Langlauf-Star Alexander Bolshunov bei Putins Propaganda-Veranstaltung in Moskau am vergangenen Freitag könnte zumindest in seinem Fall zu einem endgültigen Bruch mit der deutschen Firma führen. 

Als "verrückt und idiotisch" bezeichnete KinetiXx-Marketingmanager Helmut Hanus den Auftritt Bolshunovs im Gespräch mit der norwegischen Zeitung "Verdens Gang". Die Bilder hätten ihn "sprachlos" gemacht. "Er hat gezeigt, dass er ein Unterstützer von Putin ist. Das ist total inakzeptabel. Wir distanzieren uns entschieden davon", sagte Hanus.

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Der Auftritt des dreifachen Olympiasiegers von Peking auf der Moskauer Bühne sei "unmöglich zu akzeptieren", legte der KinetiXx-Vertreter nach: "Das ist einfach schrecklich traurig zu sehen."

Sponsor glaubt nicht an Wiederaufnahme der Zusammenarbeit

Mit seinem Gastspiel im Luzhniki-Stadion verbaute sich Bolshunov womöglich auch die Chance einer weiteren Zusammenarbeit mit dem deutschen Sportartikelhersteller nach Kriegsende. Auf die Frage, ob eine Wiederaufnahme des Sponsorings möglich sei, sagte Hanus: "Nein, ich glaube nicht. [...] Wir haben alles gestoppt und ich sehe nicht, dass sich das ändert."

Kontakt zu den russischen Athleten hatte der Sponsor laut eigener Aussage nicht. "Und wir distanzieren uns auch vollständig von dem, was sie tun."


Mehr dazu: Nach Skandal-Auftritt: Turnerinnen lassen "Z" verschwinden


Bolshunov ist nicht der einzige Sportler, der für seinen Auftritt in Moskau einen hohen Preis bezahlen muss. Auch der Schwimmer Evgeny Rylov verlor infolge der Veranstaltung einen lukrativen Sponsoren-Deal. So kündigte der Schwimmartikelhersteller Speedo das sofortige Ende der Zusammenarbeit an.

Insgesamt nahmen acht Sportlerinnen und Sportler an der Propaganda-Show teil. Ob und wie weit sie das freiwillig taten, kann nur spekuliert werden.

Die beiden Turnerinnen Dina und Arina Averina veröffentlichten im Anschluss an ihren Auftritt in den sozialen Medien Bilder, auf denen sie das "Z", das sich seit Kriegsbeginn zu einem nationalistischen Symbol entwickelt hat und das sie auf der Bühne noch offen zur Schau stellten, wegretuschierten. Zu den Gründen wollten sie sich bisher nicht äußern. 

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