Der ehemalige mehrfache Box-Weltmeister Vasiliy Lomachenko hat die Möglichkeit ausgeschlagen, aus seiner ukrainischen Heimat auszureisen und gegen George Kambosos Jr. um die WM zu kämpfen. Stattdessen will der 34-Jährige weiter in Odessa bleiben, um die Stadt vor einem nahenden russischen Angriff zu verteidigen.
Wäre alles wie geplant gelaufen, hätten sich Vasiliy Lomachenko und George Kambosos Jr. in wenigen Wochen im Ring getroffen und dort um die WM-Gürtel der WBA, IBF und WBO gekämpft.
Nach Kambosos' überraschendem Sieg gegen Teófimo López im November vergangenen Jahres und seinem Aufstieg an die Spitze der Leichtgewichts-Division fieberte die Box-Welt diesem Kampf schon entgegen. Der russische Einmarsch in die Ukraine hat den Kampf jetzt aber endgültig platzen lassen.
Nach Beginn des Krieges reiste Lomachenko in seine Heimat Odessa, um die Stadt und das Land gegen den russischen Angriff zu verteidigen. Der "Daily Mail" zufolge arbeitete sein Team daran, den Superstar außer Landes zu bringen, damit er seine Vorbereitung auf das Duell gegen den Australier beginnen kann. Doch Lomachenko lehnte den Vorschlag ab und weigerte sich, die Ukraine zu verlassen.
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Kambosos reagierte mit Verständnis auf den Rückzug seines großen Kontrahenten und schrieb auf Twitter: "Vasiliy Lomachenko, ich respektiere deine Entscheidung und kann sie total nachvollziehen. Ich bete für dich und dein Land. Bitte pass auf dich auf!"
Statt gegen Lomachenko wird der Champion nun gegen den US-Amerikaner Devin Haney antreten. Mit ihm werde er "den Boden wischen", schrieb Kambosos. Danach werde dann der Kampf zwischen zwei echten Champions steigen, versprach der Weltmeister Richtung "Loma".
Lomachenko ist einer von vielen ukrainischen Sport-Stars, die sich derzeit in ihrer Heimat aufhalten, um das Land gegen die russische Armee zu verteidigen. Auch Schwergewichts-Weltmeister Oleksandr Usyk zählt zu den Sportlern, die ihre Karriere für den Kampf um die Freiheit der Ukraine zurückstellen. Usyk befindet sich zur Zeit wie auch die beiden Klitschko-Brüder in Kiev.