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Zwischen Torpremiere und Entwicklungsstau

Tanguy Nianzous verzwickte Lage beim FC Bayern

Tanguy Nianzou steht seit Sommer 2020 beim FC Bayern unter Vertrag
Tanguy Nianzou steht seit Sommer 2020 beim FC Bayern unter Vertrag
Foto: © IMAGO/Markus Ulmer
22. März 2022, 15:13
sport.de
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Im Sommer 2020 gelang dem FC Bayern mit der Verpflichtung von Tanguy Nianzou ein vermeintlicher Transfer-Coup. Trotz aller Vorschusslorbeeren hat sich der Innenverteidiger jedoch auch fast zwei Jahre später immer noch nicht beim deutschen Fußball-Rekordmeister durchgesetzt. Zuletzt steigerte sich der junge Franzose zwar, doch seine Zukunft ist offener denn je.

Lange hatte Tanguy Nianzou beim FC Bayern auf diesen Moment gewartet und plötzlich war er da: Eine Ecke von rechts, ein kurzer Sprint, ein wuchtiger Kopfball, und endlich war auch das passende Glück vorhanden, das dafür sorgte, dass Union-Keeper Andreas Luthe Nianzous Ball aus kurzer Distanz nicht mehr ausreichend abwehren konnte.

Das vom Abwehrspieler markierte zwischenzeitliche 2:0 war nicht nur die Vorentscheidung beim späteren 4:0-Erfolg gegen die Berliner am vergangenen Wochenende, sondern vor allem der lang ersehnte Premieren-Treffer für Nianzou im Trikot des FC Bayern. Und gleichzeitig war es auch eine Art Befreiungsschlag für den 19-jährigen Franzosen, für den die ersten 21 Monate in München nicht wie erhofft verliefen.

Bei seiner Verpflichtung Anfang Juli 2020 war Nianzou von Hasan Salihamidzic noch als "eines der größten Talente in Europa" vorgestellt worden. Der Sportchef tönte sogar wagemutig, dass der französische U-Nationalspieler beim FC Bayern "eine große Karriere machen" werde und "eine absolute Verstärkung" sei. 

Dass in der Bewertung nicht nur die rot-weiße Vereinsbrille Salihamidzics für warme Worte sorgte, bewies, dass auch der heutige ManUnited-Teammanager Ralf Rangnick damals bei "Sky" erklärte, Nianzou sei "eines der größten Abwehrtalente", das er jemals gesehen habe. Der Innenverteidiger sei spätestens in einem oder zwei Jahren Stammspieler der Münchner. 

Tanguy Nianzou beim FC Bayern von Verletzungen geplagt

Mittlerweile ist der von Rangnick benannte Zeitraum beinahe abgelaufen, die Prophezeiung trat bislang nicht ein. Derzeit deutet wenig darauf hin, dass sich Nianzou in naher Zukunft ernsthafte Hoffnungen auf einen Stammplatz beim FC Bayern machen darf. Dass er gegen Union Berlin am vergangenen Wochenende überhaupt von Beginn an aufs Feld durfte, hatte der Abwehrspieler der aktuellen Verletzungsmisere in der Bayern-Defensive zu verdanken.

Seinen Platz in der Startelf gönnte ihm trotzdem jeder im Verein. Denn Nianzous steiniger Einstieg war ebenfalls eng verwoben mit großem Verletzungspech. Zwei Drittel seiner ersten Saison in München verpasste er aufgrund von Oberschenkelproblemen und wegen eines Muskelbündelrisses. Kaum stand er wieder auf dem Platz, musste er aufgrund einer Notbremse und einer darauf folgenden Rotsperre schon wieder passen.

Und so setzte Nianzou die Hoffnungen auf sein zweites Jahr. Doch auch hier reichte es zumeist nur zu Kurzeinsätzen. Zu groß war die Konkurrenz in der Innenverteidigung.

FC Bayern: Nagelsmann lobt Nianzou

Da half bislang auch das Lob seines Trainers Julian Nagelsmann nichts, der Nianzou als "kopfballstärksten Abwehrspieler, auch in der Offensive" bezeichnete und dem 19-Jährigen eine "unglaubliche Aggressivität" und "Winner-Mentalität" bescheinigte.

Denn Nagelsmann setzt trotz des Lobes lieber auf Routiniers wie Lucas Hernández oder Niklas Süle und scheint auch in der kommenden Saison nicht fest mit Nianzou in der Abwehrzentrale zu planen.

"Wenn Süle geht, wird da hinten ein Platz frei. Wir werden deshalb schon was in der Innenverteidigung machen", kündigte der Coach zuletzt einen Neuzugang an. Ob Nianzou, dessen Vertrag bis 2024 datiert ist, sich mit Blick auf einen drohenden Entwicklungsstau ein drittes Jahr auf der Bank des Rekordmeisters antut, ist offen.

Anfang Februar wechselte das Frankreich-Talent seinen Agenten, wird nun von Vadim Vasilyev, dem früheren Vizepräsidenten von AS Monaco beraten. Der maltesisch-russische Geschäftsmann ist bestens vernetzt und dürfte sich möglicherweise schon nach einem Klub umschauen, bei dem Nianzou zur neuen Saison auf Leihbasis anheuern könnte.

Julian Nagelsmann deutet Nianzou-Leihe an

Laut "fussballtransfers.com" stehen ein Dutzend Klubs aus der Ligue 1 parat, um Nianzou für ein Jahr unter Vertrag zu nehmen. Dort kennt man den 1,91 Meter großen Verteidiger bestens, der Ende 2019 für Paris Saint-Germain sein Debüt in Frankreichs höchster Spielklasse feierte, bevor er im Sommer drauf ablösefrei nach München ging.

Klar scheint jedenfalls, dass die Bayern-Verantwortlichen Nianzou noch nicht aufgegeben haben. Nagelsmann bescheinigte dem Verteidiger wiederholt nicht nur "großes Potenzial", sondern auch einen "sehr guten Charakter", betonte allerdings auch, dass das Sammeln von Spielpraxis beim FC Bayern nur eingeschränkt möglich ist. 

"Man muss dem Spieler dann aufzeigen, wo er die Möglichkeit hat, sich zu entwickeln. Als Gesamtklub sind wir gefragt, strukturelle Maßnahmen durchzuführen, die in die richtige Richtung gehen, um solchen Spielern zu helfen", sagte Nagelsmann zuletzt und deutete damit bereits eine mögliche Leihe an.

Boateng: Nianzou ist kopfballstärker

In der Ferne könnte Nianzou an seiner Konstanz arbeiten und Flüchtigkeitsfehler abstellen, die dem jungen Franzosen immer wieder unterlaufen. Dass Nianzou langfristig das Zeug zur Stammkraft beim FC Bayern hat, glaubt auch sein früherer Teamkollege Jérôme Boateng. 

Der 19-Jährige habe "ein Riesenpotenzial, ein Top-Verteidiger zu werden", erklärte Boateng im Münchener Vereinsmagazin "51". "Er ist schnell und zweikampfstark, er erkennt Situationen. Er ist sogar kopfballstärker, als ich es in seinem Alter war", schwärmte der frühere DFB-Kicker vom Bayern-Talent. 

Die Chance, dass Nianzous Treffer gegen Union nicht der letzte für die Münchner war, ist also durchaus realistisch. Wann weitere Tore folgen werden, ist jedoch noch völlig offen. Auf die von Salihamidzic versprochene "große Karriere" beim FC Bayern muss das Abwehrtalent derzeit nämlich noch (weiter) warten.

Chris Rohdenburg

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