Obwohl Felix Magath sein erstes Spiel als Trainer von Hertha BSC Corona-bedingt von der Couch aus verfolgen musste, war sein Einfluss auf die zuvor leblose Mannschaft bereits spürbar. Durch den 3:0-Heimerfolg gegen die TSG Hoffenheim ist der Glaube an den Klassenerhalt zurück - nach Meinung des früheren BVB-Profis Michael Rummenigge allerdings zu Unrecht.
Wer hätte das gedacht? Nach Monaten voller Tiefschläge hat Hertha BSC ausgerechnet gegen den zuvor formstarken Champions-League-Aspiranten 1899 Hoffenheim ein deutliches Lebenszeichen gesendet.
Unter der Leitung von Felix Magaths Assistent Mark Fotheringham gelang der Alten Dame der Sprung auf Relegationsrang 16.
Der neuen Aufbruchstimmung in Berlin traut der ehemalige deutsche Nationalspieler Michael Rummenigge indes noch nicht ganz über den Weg. In seiner "Sportbuzzer"-Kolumne äußerte der 58-Jährige große Zweifel am Ligaverbleib des "Big City Clubs".
Er habe sich "kneifen" müssen, als er von Magaths Verpflichtung erfuhr, gestand Rummenigge, der "so ein Comeback nicht für möglich gehalten" hätte.
Hertha BSC: "Viele Egoisten", aber "keine Führungsspieler"
Nun stünde das Trainer-Urgestein vor einer "schweren Aufgabe", da er "ausbaden" müsse, was "seit dem Einstieg von Investor Lars Windhorst schiefgelaufen ist". Letzterer hatte rund 375 Millionen Euro in den Verein gepumpt, um ihn national wie auf europäischer Bühne zu einer Top-Adresse zu machen - bislang ein Schuss in den Ofen.
"Da wurde Kohle verbrannt, der Kader ist nicht klug zusammengestellt. Ich sehe viele Egoisten. Wenn die Ersatzspieler bei Gegentoren lachen, sagt das vieles über den Charakter eines Teams aus", übte Rummenigge scharfe Kritik. Bei der Hertha sehe er derzeit "keine Führungsspieler".
"Letzte Patrone" für Fredi Bobic bei Hertha BSC?
In diesem Zusammenhang sieht der langjährige Bundesliga-Star auch beim Berliner Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic dramatische Fehler.
Die Installation Magaths könne bereits dessen "letzte Patrone sein", so Rummenigge. Herthas Kaderplaner habe sich "die teilweise erbärmlichen Auftritte unter Pál Dárdai und Tayfun Korkut zu lange angeschaut".
Im Vergleich zur direkten Konkurrenz im Keller sieht Rummenigge die Alte Dame weiterhin im Nachteil. "Der FC Augsburg ist Abstiegskampf seit zwölf Jahren gewohnt, Stuttgart hat mehr Qualität. Deshalb wird Hertha absteigen – Magath hin, Quälix her", zeichnete er ein düsteres Bild für den Hauptstadt-Klub.
































