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Hannawald spricht über "Todesangst" beim Skispringen

Video: DSV-Manager Hüttel äußert sich zur Skisprung-Farce
10. März 2022, 13:42
sport.de
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Sven Hannawald ist der letzte deutsche Springer, der auf dem Monster-Bakken in Vikersund Skiflug-Weltmeister wurde. Vor der am Freitag startenden WM sprach der 47-Jährige über das Gefühl beim Skifliegen und zog einen Formel-1-Vergleich.

"Skifliegen war meine Paradedisziplin. Der kleine Sven wollte immer so weit wie möglich springen. Beim Skifliegen ganz oben stehen zu dürfen, war dann der Traum", sagte Hannawald im Wintersport-Podcast der "Sportschau".

Im Gegensatz zum Skispringen sei Skifliegen "nochmal eine Dosis oben drauf. So ähnlich wie, wenn du sonst im Alltagsauto unterwegs bist und dann stellt dir einer einen Formel 1-Wagen hin und du drückst da mal drauf", so Hannawald, der von einem "Trancezustand" und einem Gefühl von "Zeitlupe" berichtet.

Angst hatte Hannawald dabei aber nie. "Man hat Schmetterlinge im Bauch, sobald jemand Angst hat, wird es gefährlich", mahnte der Ex-Sportler und merkte an: "Aber so ein bisschen Flattern im Magen, hält deine Sinne wach. Du bist fokussiert und konzentriert, weil du weißt, wenn es schief geht, kann es ordentlich krachen."

"Level, das für einen Normalsterblichen gefühlt die Todesangst ist"

Hannawald berichtet in dem Podcast außerdem über eine Studie, die besagt, dass das Adrenalinlevel beim Skifliegen vergleichbar mit Todesangst ist.

Eine solche verspürte er aber nie. "Wir gewöhnen uns an ein Level, das für einen Normalsterblichen gefühlt die Todesangst ist", so der Sieger der Vierschanzentournee von 2002.

Hannawald selbst hielt früher mit 214,5 Metern den Schanzenrekord in Vikersund. Der aktuell weiteste Sprung vom Monster-Bakken liegt bei 253,5 Metern.

Sven Hannawald rechnet mit 300-Meter-Sprüngen

Laut dem TV-Experten hat die Jagd nach neuen Rekorden aber irgendwann ein Ende: "Ich glaube auch, dass wir nicht atmen in der Luft, weil wir den innerlichen Stress haben. Wenn man das übertreibt, wird man irgendwann vielleicht sogar bewusstlos."

Dennoch rechnet Hannawald damit, dass es in Zukunft Sprünge jenseits der 300-Meter-Marke geben wird. "Aktuell ist es unrealistisch, weil es die Schanzen nicht hergeben. Dafür müssten neue Schanzen gebaut werden, die viel Geld kosten. Wenn es einer möglich macht und die Bagger rollen, dürfte es schnell gehen", so der 47-Jährige.

Skiflug-WM 2022

1NorwegenMarius Lindvik457.50
2ÖsterreichStefan Kraft451.00
3SlowenienDomen Prevc437.60
4SlowenienTimi Zajc436.50
5SlowenienAnze Lanisek426.60

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