Die Invasion Russlands in die Ukraine führte bei Formel-1-Rennstall Haas zu der Einsicht, die Zusammenarbeit mit dem russischen Sponsor Uralkali mit sofortiger Wirkung zu beenden. Nun fordert das Unternehmen sein Geld zurück.
"Wie der Rest der Formel-1-Gemeinschaft ist auch das Team schockiert und traurig über den Einmarsch in der Ukraine und wünscht sich ein schnelles und friedliches Ende des Konflikts", ließ F1-Team Haas am vergangenen Wochenende in einer Erklärung zur Beendigung der Titelpartnerschaft mit Uralkali mitteilen. Mit der Trennung beendete der US-Rennstall zugleich den Fahrervertrag mit Nikita Mazepin.
Der 23-Jährige ist Sohn von Dmitri Mazepin, dem milliardenschweren Mehrheitseigner des russischen Berbauunternehmens. 2021 war Uralkali bei Haas eingestiegen, zeitgleich wurde Nikita Mazepin im F1-Cockpit platziert. Rund 25 bis 30 Millionen Euro sollen pro Jahr vom Sponsor ins Team gepumpt worden sein.
Haas droht nun ein Nachspiel, hatte der Ex-Sponsor eigenen Angaben zufolge doch bereits viel Geld für die neue Saison bereitgestellt.
Uralikali hält Trennung von Formel-1-Rennstall für "unangemessen"
"Da der größte Teil der Sponsorengelder für die Saison 2022 bereits an Haas überwiesen wurde und das Team den Sponsorenvertrag vor dem ersten Rennen der Saison 2022 gekündigt hat, ist Haas damit seinen Verpflichtungen gegenüber Uralkali für die diesjährige Saison nicht nachgekommen", heißt es in einer offiziellen Mitteilung des Unternehmens.
Uralkali fordert somit "die sofortige Rückerstattung der von Haas erhaltenen Beträge". Das rückerstattete Geld sowie "der verbleibende Teil der Sponsorenfinanzierung von Uralkali für 2022 werden für die Gründung der Stiftung zur Unterstützung der Athleten 'We Compete As One"' verwendet", teilte das Unternehmen zudem mit. Wie viel Geld bereits an Haas geflossen ist, gab der Konzern nicht näher an.
Uralkali kritisierte zugleich die "einseitige Beendigung des Sponsorenvertrags aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage" als "unangemessen". Das russische Unternehmen vertrete die Ansicht, "dass Sport immer frei von Politik und Druck von außen sein sollte". Dmitri Mazepin gilt als Unterstützer von Russlands Machthaber Vladimir Putin.


