Hertha BSC steckt auch in dieser Bundesliga-Saison mitten im Abstiegskampf. Dabei sollte es unter Investor Lars Windhorst eigentlich in höhere Tabellenregionen gehen. Schließlich formulierte der Unternehmer einst die Vision des "Big City Club". Allerdings gibt es bei den Berlinern mittlerweile wohl hinter den Kulissen mächtig Ärger. Grund dafür sind wohl pikante Filmaufnahmen.
Mit dem FC Bayern, 1. FC Köln oder Borussia Dortmund haben in der vergangenen Jahren einige Bundesligisten vereinseigene Dokumentationen produziert, um den Fans einen besseren Einblick in die tägliche Arbeit zu gewähren. Hertha BSC verfolgte in den vergangenen Monaten die selben Pläne. Jedoch wird die Doku des Hauptstadtklubs nie erscheinen. Wie "Sport Bild" berichtet, hat dies brisante Gründe.
Demnach soll Investor Lars Windhorst in den Aufnahmen schlecht weggekommen sein. Dabei war es der 45-Jährige, der angeblich über eine Millionen Euro in die Produktion investierte.
"In dem Video-Material äußert sich ein hochrangiges Mitglied der Hertha-Geschäftsleitung vor laufender Kamera in ehrabschneidender und herablassender Weise über Herrn Windhorst als Investor. Für so eine Dokumentation absolut unbrauchbar, wie etliche andere Passagen auch", äußerte sich Andreas Fritzenkötter, der als Sprecher für Windhorsts Firma Tennor arbeitet, zur Einstellung der Dokumentation.
Ex-Hertha-Kapitän kontert Windhorsts Sprecher
Ex-Kapitän Axel Kruse äußerte sich enttäuscht darüber, dass die Aufnahmen nicht veröffentlicht werden. Der ehemalige Hertha-Profi fungierte als Bindeglied zwischen den Filmmachern und der Mannschaft.
"Wir haben von allen Beteiligten Offenheit und Authentizität gefordert. Offensichtlich war das im Nachhinein ein Problem, dass der eine oder andere vielleicht zu ehrlich war. Vielleicht hat man Angst davor, dass dann die Wahrheit über den Transfer-Sommer 2020 herauskommt", verriet der 54-Jährige vielsagend.
Dabei spielte Kruse darauf an, dass Windhorst versprochene Gelder damals zu spät gezahlt haben soll und damit die geplanten Neuverpflichtungen letztlich nicht realisiert werden konnten. Laut Fritzenkötter war der Sommer 2020 aber nicht der Grund für den Produktions-Stopp.
"Ich empfinde es als eine bodenlose Frechheit"
"Das ist absoluter Unsinn, da zu der Zeit die Zahlungsverzögerungen der Öffentlichkeit längst bekannt waren. Am Ende wurde alles bezahlt, warum sollte da etwas verschleiert werden", wehrte sich der Windhorst-Sprecher.
Allerdings zweifelt Kruse an der Darstellung des Investors, dass künstlerische Gründe den Ausschlag für das Doku-Aus gaben. "Ich empfinde es als eine bodenlose Frechheit über die Arbeit von Regisseur Lee Hicken so zu reden, der nachgewiesen hat, was er draufhat. Das Können und Material von Lee Hicken ist grandios. Die Doku zu stoppen ist ein Eigentor", konterte der Ex-Hertha-Star.
Der Regisseur selbst zeigte sich ebenfalls überrascht. "Dass diese Show nicht ausgestrahlt wird, ist für mich ein Mysterium. So etwas habe ich in meiner Karriere noch nie erlebt", so Hicken. Zudem erklärte der 41-Jährige, dass man Windhorst im Rahmen der Doku für ein Interview angefragt habe. "Ich habe ihn nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen", verriet Hicken. Und so wird die Hertha-Doku wohl nie zu sehen sein.





























