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Russe mit unfassbarem Statement im Turn-Eklat

Der Turnverband FIG hat reagiert
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Foto: © Michael Ruffler / masterpress via www.imago-images
09. März 2022, 11:14
sport.de
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Der russische Turner Ivan Kuliak sorgte beim Weltcup in Doha unlängst für einen Eklat. Der 20-Jährige absolvierte seine Übungen mit einem "Z" auf der Brust, ein Symbol, das für den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands in der Ukraine steht. Jetzt drohen Kuliak Konsequenzen. 

Der Weltturnverband FIG hat inzwischen Disziplinarmaßnahmen eingeleitet. Am Sonntagabend teilte der Verband mit, dass seine Ethik-Kommission infolge des "schockierende Verhaltens" mit diesem Schritt beauftragt wurde. 

Kuliak lassen die Entwicklungen offenbar allerdings ziemlich kalt. Im Gegenteil: Der russische Turner verteidigt seine Aktion und stellt sich sogar als Opfer dar. 

"Sie haben uns gesagt, wir sollen etwas über die Fahne kleben, das habe ich gemacht. Sie haben schon alles verboten, was sie können. Ich wollte nur zeigen, woher ich komme, das ist alles", erklärte Kuliak in einem Statement bei Telegram.

Damit aber nicht genug: Kuliak richtet sogar Vorwürfe an die Turner aus der Ukraine: "Die unschöne Art und Weise, wie die ukrainischen Athleten uns behandelten, wie sie sich benahmen, musste man gesehen haben, um es zu glauben. Sie haben diese ganze politische Bewegung gestartet", schrieb er. "Z" stehe für ihn für den Frieden, seine Aktion bedaure er nicht. 

Seit Beginn des Überfalls auf die Ukraine sind in weißer Farbe auf russischen Militärfahrzeugen die gemalten Symbole "Z" und "V" zu sehen.

Aus Russland hieß es zuletzt, das "Z" soll "Za pobyedu", übersetzt: "Für den Sieg", bedeuten, "V" stehe für "Sila v pravdye", übersetzt: "In der Wahrheit liegt die Kraft".

Letzteres geht der "FAZ" zufolge auf den russischen Kultfilm "Brat2" zurück - angesichts der offensichtlichen Lügen, mit denen Russlands Präsident Vladimir Putin den Krieg begründet ein unfassbarer Affront. 

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Drohen weiterem russischen Turner Konsequenzen?

Kuliak hatte in Doha Rang drei am Barren belegt. Den Sieg holte der Ukrainer Illia Kovtun, vor dem Kasachen Milad Karimi. Während Kovtun und Karimi anschließen Arm in Arm auf dem Siegerpodest posierten, blieb Kuliak außen vor.

Ob das Disziplinarverfahren neben Kuliak auch dessen Landsmann Ivan Stretovich, Silbermedaillengewinner von Rio und Team-Weltmeister von 2019, betrifft, ist offen. 

Stretovich postete während der Veranstaltung in Katar auf seinem Instagram-Kanal zunächst ein kurzes Video von einer offenbar pro-russischen Kundgebung und schrieb dazu ebenfalls den Buchstaben "Z", 

Der Turnverband gab bereits am 4. März bekannt, dass Athleten aus Russland und Belarus bis auf Weiteres künftig keine Starterlaubnis mehr erhalten und somit auch von der WM in Aserbaidschan vom 10. bis 13. März ausgeschlossen seien.

Der Erlass gelte vom 7. März an, heißt es in einer Mitteilung. In Doha hat sich gezeigt, dass eine sofortige Umsetzung wohl die bessere Entscheidung gewesen wäre.

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