Am Samstag (13:30 Uhr) gastiert der FC Schalke 04 beim Karlsruher SC. Vor der Partie stellte sich Trainer Dimitrios Grammozis den Fragen der Presse. Im Fokus allerdings nicht nur Sportliches. Vor allem das umstrittenen Sponsoring durch den russischen Gaskonzern Gazprom war Thema.
Kaum hatte die PK begonnen, setzte der FC Schalke 04 in dieser Causa das erste Zeichen: Pressesprecher Marc Siekmann verkündete als Vorabinformation: "Matthias Warnig hat sein Mandat im Aufsichtsrat mit sofortiger Wirkung niedergelegt."
Warnig gehört seit 2019 dem Aufsichtsrat der Knappen an und ist als Vorsitzender der Geschäftsleitung der "Nord Stream 2 AG" sehr eng mit dem S04-Hauptsponsor Gazprom verbunden. Der 66-Jährige ist zudem direkt von den Sanktionen betroffen, die die US-Regierung am Mittwoch verkündete.
Nachdem die deutsche Bundesregierung das Genehmigungsverfahren für die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 infolge der russischen Aggressionen in Richtung der Ukraine ausgesetzt hatte, ließ US-Präsident Joe Biden weitere Strafmaßnahmen verlauten. Diese treffen sowohl die Betreibergesellschaft "Nord Stream 2 AG" als auch deren Geschäftsführung, zu der Warning gehört.
Weitere Nachfragen ließ Siekmann vorerst nicht zu. "Wir verstehen die Fragen, die an so einem Tag auch gestellt werden müssen. Wir sind ebenfalls schockiert von den Bildern, die sich heute morgen ergeben haben. Wir bitten aber um Verständnis, dass wir etwas Zeit brauchen, viele Dinge zu prüfen und uns einfach mal zu beraten", erklärte der Schalke-Sprecher. Wann es Ergebnisse dazu gebe, kann man noch nicht genau sagen.
Youngster des FC Schalke 04 "direkter betroffen"
Auch sportlich betrifft der am Donnerstagmorgen gestartet Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine den FC Schalke direkt: Mit Yaroslav Mikhailov steht ein 18-jähriger Russe im Kader der Königsblauen. Grammozis glaubt aber nicht, dass der Youngster zu sehr beeinflusst wird.
"Wir haben in den letzten Tagen ein bisschen darüber gesprochen, aber nicht so intensiv", so der Deutsch-Grieche. Natürlich sei Mikahailov jemand, den das Geschehen "direkter betrifft als uns alle. Aber dennoch wird er sich auf das Sportliche konzentrieren", führte der Coach weiter aus.
Kalt lassen die Entwicklungen in Osteuropa die Akteure auf dem Rasen allerdings natürlich nicht. "Ich glaube es gibt keinen in der Mannschaft, der die politische Situation gerade ausgrenzt. Fußball ist wichtig, die andere Geschichte aber noch viel, viel wichtiger", erklärte Grammozis. "Wir müssen versuchen, uns auf das Sportliche zu konzentrieren. Es ist aber klar, dass die Ereignisse, die da auf uns einprasseln, sich nicht einfach ausblenden lassen."
Der FC Schalke wird seit 2007 von Gazprom gesponsert. Das Logo des Konzerns ziert unter anderem die Brust der Trikots. Der Vertrag wurde erst im März 2021 verlängert und ist im Zweitliga-Fall bis 2024, im Erstliga-Fall bis 2025 gültig. Dem finanziell gebeutelten Klub aus Gelsenkirchen bringt das Papier sogar in Liga zwei angeblich noch bis zu acht Millionen Euro im Jahr. Welche Konsequenzen eine vorzeitige Aufkündigung hätte, ist noch unklar.



























