Die deutschen Biathlon-Männer sind bei den Olympischen Winterspielen erstmals seit 2010 ohne Medaille geblieben. Ex-Wintersportler Michael Rösch zog nach dem letzten Wettkampf deshalb ein ernüchterndes Fazit.
Auch im abschließenden Massenstart wollte den deutschen Biathlon-Herren nicht viel gelingen. Benedikt Doll überquerte als Achter die Ziellinie und war damit noch der beste deutsche Athlet. Somit reisen die DSV-Herren erstmals seit 2010 ohne Edelmetall von Olympia ab.
Michael Rösch, der 2006 mit der Biathlon-Staffel Gold abgeräumt hatte, zeigte sich deshalb über die Ausbeute enttäuscht.
"Vor den Spielen waren die Männer eher die Favorisierten im deutschen Team - sie konnten Weltcups aus eigener Kraft gewinnen, aber wie schon im letzten Jahr bei der WM haben es dann die Frauen rausgeholt. Es ist schon bitter, die Männer sind läuferisch dabei, aber es reicht nicht für die Medaillen - und daran wird man bei Olympia gemessen", sagte der 38-Jährige bei "Eurosport": "Da fehlt ein wenig die Abgebrühtheit und vielleicht auch das Quäntchen Glück."
Deutsche Biathlon-Frauen gewinnen Gold und Bronze
Anders als die Männer hatten die deutschen Frauen bei Olympia 2022 Grund zur Freude. So holte Denise Herrmann im Einzel die Goldmedaille. Zudem konnte sich die Biathlon-Staffel Bronze sichern.
"Aus deutscher Sicht bleibt der Olympiasieg von Denise Herrmann hängen. Vanessa Voigt hat ein großes Ausrufezeichen gesetzt und geht verdient mit einer Medaille nach Hause", resümierte Rösch die Auftritte: "Bei den Männern bin ich schon ein bisschen enttäuscht. Es waren super Rennen, Benedikt Doll war dreimal in den Top Ten. In der Staffel war die Tür soweit auf, aber die Chance wurde nicht genutzt."
Zudem fügte der ehemalige Biathlon-Olympiasieger an: "Daher ist es rein medaillenmäßig enttäuschend, aber leistungsmäßig passt es. Es ist okay, aber okay ist halt keine Medaille."
