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Olympische Winterspiele 2022
Peking 2022
Mi, 02.02. - So, 20.02.

Adler Ammann und die letzte Landung

Simon Ammann hat seine olympische Abschiedsvorstellung gegeben
Simon Ammann hat seine olympische Abschiedsvorstellung gegeben
Foto: © IOPP SHARE via www.imago-images.de
15. Februar 2022, 10:12

Doppel-Doppel-Olympiasieger Simon Ammann nimmt Abschied von den Winterspielen. Zum dritten Mal. Endgültig. Nun aber wirklich. Wirklich?

Als seine nunmehr 24 Jahre lange olympische Irrsinns-Reise wieder einmal und ganz eindeutig und diesmal sicherlich endgültig geendet haben musste, wollte Simon Ammann das böse Wort mit "K" am Anfang und "arrierende" am Schluss nicht aussprechen.

"Ich rede nie gerne über den letzten Sprung. Wichtig ist, was vor einem Sprung alles passiert, nicht danach", sagte die Schweizer Skisprung-Ikone am späten Montagabend: "Denn davor entscheidet sich, ob ein Sprung gelingt."

Im Teamspringen von Peking gelangen dem 40-Jährigen die Sprünge recht passabel, Achter wurde die Schweiz. "Ich wollte einfach nochmal meine Klasse zeigen", sagte er. Als ob es noch eines Klasse-Nachweises des so beliebten und geschätzten Grandseigneurs bedurft hätte.

Ammann hebt die Skisprung-Welt aus den Angeln

1998 hatte Ammanns olympisches Abenteuer begonnen, das Abenteuer des Skisprung-Harry-Potter, als gerade der erste Buchband über J.K. Rowlings Nachwuchsmagier erschienen war. 16-jährig trat Ammann im japanischen Nagano an, ein Bauernbub aus Toggenburg, der nie zuvor in einem Flugzeug gesessen hatte, auf Weltreise.

Und der kleine Kerl mit dem ansteckenden Lachen hob diese Welt aus den Angeln: 2002 und 2010 gewann Ammann jeweils beide olympischen Einzelwettbewerbe, viermal Einzelgold errang nicht einmal der legendäre Matti Nykänen.

"Sag niemals nie"

Längst hätte sich Ammann zurückziehen, mit Ehefrau Yana und den drei Kindern ein entspanntes Leben genießen können. Und zweimal hatte sich der "Simi" auch schon von Olympia verabschiedet. 2014 in Sotschi, als er auf einer emotionalen Pressekonferenz verkündete, "zu 99 Prozent nicht mehr in Pyeongchang dabei" zu sein. Und als er vor den Spielen 2018 eben dort seiner Frau versprochen haben soll, dass danach nun wirklich Schluss sei.

Seitdem aber strich er das Thema Rücktritt konsequent von der To-do-Liste. "Über das Makro, das ganz Große, mache ich mir gerade gar keine Gedanken", sagte Ammann unlängst. Cortina 2026, das ist dann wohl aber wirklich ausgeschlossen? "Sag niemals nie", meinte er am Montag.

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