Am Mittwoch feierten Tobias Wendl und Tobias Arlt zum dritten Mal in Serie den Olympia-Sieg im Rodel-Doppelsitzer - ein Novum in der Geschichte des Sports. Ausgerechnet IOC- Boss Thomas Bach hat die Stimmung allerdings getrübt.
Thomas Bach wartete ima Ziel auf die beiden bayerischen Rodel-Legenden, um den historischen Erfolg mit seinen Landleuten zu feiern. Nach einem Foto macht sich der ehemalige Fechter dann wieder vom Acker. Eine Geste, die Tobias Wendl gar nicht gebraucht hätte.
"Über die Glückwünsche von ihm habe ich mich nicht gefreut", zitiert die "Bild" den 34-Jährigen. "Er hat sich dazugestellt, ein Foto gemacht und dann war er wieder weg. Das war einfach nur Show! Eine komische Situation nach den ganzen Vorfällen", führt Wendl weiter aus.
Was meint der Sportsoldat genau? Im November 2021 gastierte die Rodel-Elite erstmals auf der Olympia-Bahn in Peking, ein fälschlicherweise positiver Corona-Test von Arlt hätte den deutschen Doppelsitzern Wendl/Arlt dabei fast den Start beim Weltcup gekostet.
Spuren haben aber wohl vor allem die Umstände hinterlassen. Arlt wurde noch im Rennanzug in ein Quarantäne-Hotel gebracht, in dem es schlechtes Essen sowie Kakerlaken gegeben haben soll, heißt es. Von Bach hätte sich Arlt dabei sicher mehr Unterstützung und Hilfe erhofft, diese blieb jedoch aus.
Nach zwei Tagen durfte Arlt die Isolation zwar wieder verlassen, es fehlten jedoch wichtige Trainingseinheiten im Vorfeld der Spiele. Letztlich belegte das Duo dennoch Rang drei und feierte nun den ganz großen Coup.
"Wer uns kennt, der weiß, dass wir Kämpfer und Beißer sind", kommentierte Wendl den Erfolg im "ZDF": "Zum Höhepunkt alle vier Jahre kann man mit uns rechnen, und so war es jetzt wieder." Arlt beschrieb einen "Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Wir können es nicht glauben, das ist noch nicht im Kopf angekommen."

