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Olympische Winterspiele 2026
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Mi, 04.02. - So, 22.02.

Ski-Elite zollt "Monster" Mayer Respekt

Matthias Mayer holte schon wieder Olympia-Gold
Matthias Mayer holte schon wieder Olympia-Gold
Foto: © RICK T WILKING via www.imago-images.de
08. Februar 2022, 10:16

Der Österreicher Matthias Mayer schreibt im Super-G Olympia-Geschichte. Die Deutschen überzeugen, doch ihr Chef vermisst trotzdem Thomas Dreßen.

Als "Cowboy" Matthias Mayer im Canyon von Yanqing zu seinem historischen dritten Olympiasieg geritten war, wurde Christian Schwaiger wehmütig. Auch er hätte ja einen wie diesen Teufelskerl aus Kärnten im Team, sagte der deutsche Cheftrainer, aber "der ist leider verletzt". Mit Thomas Dreßen, war Schwaiger am Fußes des Olympia-Berges Xiaohaituo felsenfest überzeugt, hätten seine schnellen Jungs mitkämpfen können um die Medaillen.

Nach der bitteren Enttäuschung in der Abfahrt und einer Kopfwäsche vom Chef belegten Vize-Weltmeister Romed Baumann und Andreas Sander in einem wilden Super-G die Ränge sieben und acht. "Es war ein Schritt nach vorne", sagte Schwaiger und lobte die "Attacke" seiner Athleten: "So stelle ich mir das vor." Doch Sander betonte selbstkritisch: "Da geht mehr und wir können mehr."

So viel wie Mayer? Nicht ohne Dreßen. "Der Mothl", sagte Baumann über seinen früheren Kollegen im ÖSV-Team, "ist mental ein Monster. Wenn's um die Wurscht geht, bringt er's auf den Punkt."

Mayer gelingt Olympia-Hattrick

Abfahrtsgold 2014, Siege im Super-G 2018 und 2022 - ein solcher Hattrick ist vor "Mr. Olympia" noch keinem gelungen. Weil er in der Königsdisziplin bereits Bronze gewann in Yanqing, löste er die Legenden Toni Sailer (3/0/0) und Hermann Maier (2/1/1) als erfolgreiche österreichische Skirennläufer ab.

Vor acht Jahren, sagte Mayer, habe er noch zu seinen älteren Konkurrenten aufgeschaut, darunter Bode Miller oder Aksel Lund Svindal. Es sei "a Wahnsinn", dass er nun ähnliche Fragen gestellt bekäme wie jene "Skigrößen" damals.

Er ist jetzt einer von ihnen. "Krass, echt brutal, der Kerl. Das ist ein ganz, ganz großer Sportler, ein Phänomen", sagte Josef Ferstl, der hinter Debütant Simon Jocher (13.) nur 18. wurde.

Mayers Erfolgsrezept? "Ich war sehr locker drauf", sagte der 31-Jährige. Dabei wäre er fast aus dem Starthaus gepurzelt, als sich ein Stock verhakte. Ein "Hoppala", mehr nicht, meinte er gelassen. Danach gelang ihm eine "super Fahrt", vor allem im Schlussabschnitt durch den engen Canyon der "Rock"-Piste.

Schwaiger gibt sich zuversichtlich

Überraschungsmann Ryan Cochran-Siegle (USA) kam in der knappsten Super-G-Entscheidung der olympischen Geschichte bis auf 0,04 Sekunden an ihn heran, gewann 50 Jahre nach Slalom-Gold seiner Mutter Barbara aber "nur" Silber vor Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen.

Baumann fehlten 0,74 Sekunden auf die Medaillenränge. Ohne seinen Fehler bei der Steilhang-Ausfahrt, wo ihm "das Heck" wegrutschte, wäre deutlich mehr drin gewesen. Sander berichtete, er habe "das Gaspedal nicht ganz gefunden".

Schwaiger ist dennoch "zuversichtlich, dass wir das mit den Jungs in den Griff kriegen". Baumann (36) und Sander (32) denken nicht ans Aufhören und wollen Olympia 2026 nicht ausschließen, Dreßen (28) arbeitet an seinem Comeback.

"Aber", warnte Schwaiger, "wir dürfen nicht glauben: Wenn der Thomas kommt, geht's von alleine."

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