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Mi, 02.02. - So, 20.02.

Winziges Loch, riesige Folgen: Hanyu verpasst Olympiagold

Der Japaner Yuzuru Hanyu patzte im Kurzprogramm
Der Japaner Yuzuru Hanyu patzte im Kurzprogramm
Foto: © Yohei Osada via www.imago-images.de
08. Februar 2022, 11:03

Ein winziges Loch im Eis wird Superstar Yuzuru Hanyu seine dritte olympische Goldmedaille kosten. Nach seinem "verweigerten" Sprung im Kurzprogramm liegt der Japaner schier uneinholbare 19 Punkte hinter Weltmeister Nathan Chen aus den USA.

Winziges Loch, riesige Folgen: Ein schnöder Platzfehler auf dem Eis hat binnen Sekundenbruchteilen die Hoffnungen von Superstar Yuzuru Hanyu auf seinen dritten Olympiasieg zunichte gemacht. Statt sich kraftvoll zum vierfachen Salchow hochschrauben, brachte der Japaner nur ein klägliches Hüpferchen zustande - und war anschließend sichtlich geschockt.

Und so ist das Duell der beiden besten Eiskunstläufer der Welt schon vor dem Kürfinale am Donnerstag (02:30 Uhr/09:30 Uhr MEZ) in Peking praktisch zugunsten von Weltmeister Nathan Chen entschieden. Fast 20 Punkte mehr als sein Rivale sammelte der US-Amerikaner im Kurzprogramm ein, im Eiskunstlauf ein Klassenunterschied.

Sportlich-fair suchte Hanyu die Schuld für sein verhängnisvolles Missgeschick aber nicht anderswo. "Ich habe etwas im Eis gespürt, aber es war einfach nur ein Zufall. Unglücklich, aber nicht zu ändern", sagte der 27-Jährige, der vom achten Platz aus wohl bestenfalls seinem Landsmann Shoma Uno noch die Bronzemedaille streitig machen kann.

"Die Konkurrenten kannst du nicht kontrollieren"

Wenn überhaupt: Und ohne die von ihm mehrfach angekündigte Weltpremiere des vierfachen Axel wird es kaum gehen. Auch wenn der vor Hanyus Landsmann Yuma Kagiyama führende Chen sich noch längst nicht am Ziel seiner Träume sah: "Hanyu ist niemand, den man jetzt schon auszählen kann."

Denn dass es auch im Eiskunstlauf immer wieder sportliche Wunder geben kann, hat der designierte Olympiasieger schon vor vier Jahren bei den Winterspielen im südkoreanischen Pyeongchang selbst unter Beweis gestellt. Seinerzeit lag der 22-Jährige nach einer desaströsen Kurzkür als 17. fast 30 Punkte hinter Hanyu, am Ende wurde Chen noch Fünfter.

Wichtige Erfahrungen, die den in Salt Lake City als Sohn chinesischer Einwanderer geborenen Chen davor bewahrten, angesichts des Fauxpas von Hanyu am eigenen Vortrag im Capital Indoor Stadium irgendetwas zu ändern: "Ich dachte nur: Es hat sich nichts geändert, halte dich an deinen Plan. Die Konkurrenten kannst du nicht kontrollieren."

Und die Selbstkontrolle funktionierte: Basierend auf zwei exzellenten Vierfachsprüngen (Flip und Lutz) wurde seine Kurzkür mit der Weltrekordpunktzahl von 113,97 Zählern honoriert. Und so wird es für den Kufenkünstler mit über 400.000 Followern auch ohne den vierfachen Axel zum ersten Olympiasieg reichen.

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