Coletta Rydzek gibt am Dienstag im Langlauf-Sprint ihre Olympiapremiere. Bruder Johannes und Freund Simon Jocher sind auch schon da.
Coletta und Johannes Rydzek haben ihr erstes Olympia-Ziel schon erreicht. Ein gemeinsames Foto vor den fünf Ringen hatten die Geschwister aus Oberstdorf ihren Eltern versprochen, also besuchte der sechsmalige Weltmeister der Nordischen Kombinierer die Skilangläuferin im Olympischen Dorf. Nach einem gemeinsamen Essen war der gewünschte Schnappschuss im Kasten.
"Das war mein olympischer Moment bis jetzt", sagte Johannes (30). Ab Dienstag sollen weitere folgen, dann aber im Wettkampf. Den Auftakt macht Coletta (24), die im Sprint (ab 9:00 Uhr MEZ/ARD und Eurosport) die besten Karten aus deutscher Sicht hat. Bruder Johannes ist am Mittwoch erstmals gefordert.
Coletta ist in diesem Winter die wohl größte Überraschung im deutschen Loipen-Team. Die Dritte der Junioren-WM 2017 ist die einzige DSV-Läuferin, die es im Sprint in ein Finale der besten Sechs schaffte. Am Dienstag scheint eine Wiederholung zwar kaum möglich, doch schon die Teilnahme an Olympia ist für sie ein großer Erfolg.
"Ich wollte immer meinen großen Brüdern nacheifern"
Einen Anteil daran hat auch Johannes. "Ich wollte immer meinen großen Brüdern nacheifern", sagt Rydzek. Neben Johannes war auch Simon Kombinierer, wenn auch nicht so erfolgreich. Und nicht nur das: Colettas Freund, der Skirennläufer Simon Jocher, ist in Peking ebenfalls dabei.
Vater Michael Rydzek, einst Eishockeyspieler und Helfer bei der Vierschanzentournee, förderte seine Kinder von Beginn an. "Als Johannes das erste Mal bei Olympia war, war ich zwölf", erinnert sich Coletta: "Es war seitdem immer das Ziel, dass wir mal gemeinsam da sind. Unsere Eltern sind total happy. Für mich ist es ein Traum, mit ihm hier zu sein, wir schreiben jeden Tag."
Aber warum wurde Coletta nicht Kombiniererin wie ihre Brüder? "Als ich ganz klein war, habe ich das Springen mal ausprobiert", sagt sie: "Aber ich finde es sehr gruselig, oben auf einer Schanze zu stehen. Wenn man mal in Oberstdorf oben auf dem Turm war - das ist schon sehr, sehr hoch."
