Am Freitag beendet Max Eberl mit seinem emotionalen Rücktritt eine Ära bei Borussia Mönchengladbach. Ob, wie und wenn ja wann es für den Erfolgsmanager im Fußballgeschäft weitergeht, ist völlig offen. Klar ist aber: Gladbach hofft noch auf eine Entschädigung in finanzieller Form.
Eine echte Überraschung war Max Eberls Rücktritt bei Borussia Mönchengladbach nicht mehr. Zahlreiche Medien hatten bereits zuvor übereinstimmend berichtet, dass der langjährige Sportdirektor seinen Posten in Gladbach aufgeben und sich von seinem Herzensklub zurückziehen werde.
Um 14:00 Uhr am vergangenen Freitag ließ Eberl in einer eigens einberufenen Pressekonferenz mit der Gladbacher Chefetage die Bombe dann offiziell platzen.
"Ich muss raus und muss auf den Menschen Max Eberl aufpassen", sagte der 48-Jährige unter Tränen. Er habe seit Wochen vernünftige Gespräche mit dem Verein geführt: Was dann "innerhalb von 24 Stunden daraus gemacht wird, diese Spekulationen sind genau das, was mich krank macht. Ich bin erschöpft und müde und kann nicht mehr arbeiten", so Eberl.
Gladbach: Max Eberl wollte Ende 2021 zurücktreten
Wie "Sport Bild" enthüllt, habe Eberl bereits im September 2021 Gespräche mit Präsident Rolf Königs und Finanzboss Stephan Schippers geführt, um seine Situation zu schildern.
Doch die Gladbacher Führung habe weiter daran geglaubt, den Sportdirektor im Amt halten zu können. Vor Weihnachten soll es demnach dann das nächste Treffen gegeben haben.
Mit involviert diesmal: der erfahrene Berater Marc Kosicke, der unter anderem Jürgen Klopp vertritt. Er habe für Eberl, der den 31. Dezember als Ausstiegsdatum ins Auge gefasst hat, bei einer möglichen Auflösung seines bis 2026 datierten Vertrags vermitteln sollen.
Zum Rücktritt kommt es jedoch erneut nicht. Dieser wird dem Bericht zufolge erst auf einer Krisensitzung am Donnerstag vor der aufsehenerregenden PK beschlossen.
Will Gladbach zehn Millionen Euro für Max Eberl?
Auch wenn das Kapitel Max Eberl in Gladbach nun offiziell geschlossen ist: Die Nachwehen des Rücktritts sind für den Klub sowie Eberl selbst noch nicht ausgestanden.
Eberls Vertrag ruht derzeit zwar und er kassiert kein Gehalt. Eine Einigung über das weitere Vorgehen gebe es aber noch nicht, berichtet "Sport Bild".
Der Gladbacher Aufsichtsrat wünscht sich demzufolge eine vertraglich verankerte Job-Sperre Eberls für ein bis zwei Jahre. Sollte es den früheren Sportchef in diesem Zeitraum doch zu einem anderen Klub ziehen, soll womöglich eine Ablösesumme fest vereinbart werden. Im Raum stehe eine Summe von zehn Millionen Euro, heißt es.
Völlig unklar ist auch, wer Eberl in Gladbach beerbt. Er selbst soll Kaderplaner Steffen Korell als seinen Nachfolger vorgeschlagen haben. Dieser habe die Offerte jedoch laut "Sport Bild" abgelehnt und will lieber weiter in der zweiten Reihe arbeiten.