Hinter Borussia Dortmund liegt eine eher enttäuschende Winter-Transferperiode. Für Neuzugänge fehlte das Geld. Seine teuren Reservisten wurde der BVB nicht los. Und schon jetzt sind die Aussichten für den kommenden Sommer eher düster.
Zur Mittagszeit am Deadline Day keimte noch einmal etwas Hoffnung auf bei Borussia Dortmund.
Vom FC Lorient trudelte eine lose Anfrage für Roman Bürki ein. Der BVB wäre seinen degradierten Ex-Stammkeeper liebend gerne losgeworden, auch ein Wechsel zu Galatasaray war in den Tagen vorher schon geplatzt.
Laut "Ruhr Nachrichten" sah Bürki selbst aber gar keine Veranlassung, sich in die Niederungen des Abstiegskampfs der französischen Ligue 1 zu begeben. Schnell war ein Wechsel vom Tisch.
Roman Bürki bleibt teure "Kaderleiche" beim BVB
Auch im kommenden halben Jahr wird Bürki also seinen erst Mitte 2020 bis 2023 verlängerten und mit rund fünf Millionen Euro pro Jahr extrem gut dotierten Vertrag beim BVB aussitzen.
Dass der Schweizer Schlussmann auch nur eine einzige Minute zwischen den Pfosten steht, ist so gut wie ausgeschlossen. Unter Trainer Marco Rose ist er nicht einmal mehr die Nummer drei.
Schon im vergangenen Sommer wurde der BVB Bürki nicht los. Ob das nach der Saison gelingt, ist keineswegs sicher. Eineinhalb Jahre könnte der 31-Jährige den ihm auszuzahlenden Teil des Dortmunder Gehaltsbudgets also noch blockieren.
Auch Nico Schulz wird der BVB nicht los
Mit Nico Schulz (Vertrag bis 2024) leistet sich der BVB zudem einen weiteren teuren Edel-Reservisten.
Ein angebliches Interesse von Fenerbahce am 25-Millionen-Euro-Flop in den letzten Tagen wurde nicht konkret.
"Das sind Gerüchte. Ich habe mit ihm nicht drüber geredet, sondern lese es nur in der Zeitung. Der Junge fühlt sich wohl in Dortmund und wird dortbleiben", erklärte Schulz' Berater Roger Wittmann gegenüber "Bild".
BVB: Kein Geld für Winter-Transfers
In Zeiten der Pandemie schmerzen die "Kaderleichen" den BVB ganz besonders. Dass der zweitgrößte (und -reichste) Klub Deutschlands kein Geld für eigene Winter-Transfers aufbringen kann, spricht Bände.
"Wir müssen auf das Wohl des Vereins schauen und ein paar Löcher stopfen", räumte Rose bereits vor Weihnachten im Hinblick auf die Finanzlage und mögliche Neuzugänge ein. "Man weiß nicht, wie sich die Pandemie entwickelt“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Der BVB bewege sich in Sachen Personalplanung wie schon im Sommer zuvor "ein bisschen im Nebel".
Der erneute Quasi-Zuschauerausschluss, gegen den der BVB jetzt juristisch vorgeht, schlägt auch perspektivisch heftig ins Kontor. Die Aussichten für umfassende Kaderanpassungen zur kommenden Spielzeit sind alles andere als rosig - und die Baustellen groß.
Viele Baustellen im Sommer für den BVB
Der BVB braucht voraussichtlich einen Nachfolger für Erling Haaland, auch Axel Witsel geht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von Bord. Zudem ist die Zukunft von Manuel Akanji weiterhin ungeklärt, der Vertrag von Dan-Axel Zagadou läuft aus.
Mit vollen Händen wird Sebastian Kehl, der Michael Zorc als Sportdirektor ablöst, die vor Corona noch im Überfluss vorhandenen Euros nicht auf dem Transfermarkt ausgeben können.
Die Verpflichtung von DFB-Durchstarter Karim Adeyemi zeichnet sich zwar ab. Für den Angreifer werden aber wohl zwischen 30 und 40 Millionen Euro an seinen aktuellen Arbeitgeber Red Bull Salzburg fließen - ein vielversprechendes Investment angesichts des Talents des 20-Jährigen, aber auch Geld, das an anderer Stelle dann fehlt.
Ein Ende der schwierigen Zeiten in Sachen Transfers beim BVB ist nicht in Sicht.
Tobias Knoop






























