Im vergangenen Jahr kehrte der Große Preis von Zandvoort erstmals seit 1985 in das Programm der Formel 1 zurück. Doch jetzt gibt es Diskussionen um das Event in den Niederlanden. Eine Naturschutzorganisation will die Austragung des Rennens in Zukunft verhindern.
Volle Zuschauerränge, Begeisterung auf allen Ebenen und der überlegene Heimsieg von Lokalmatador Max Verstappen: Man könnte meinen, dass das Formel-1-Comeback auf der Traditionsstrecke in Zandvoort ein großer Erfolg war.
Doch Kritiker prangern an, dass bei der Austragung des Grand Prix die Rücksicht auf die Umwelt außer acht gelassen wird.
Die Umweltschützer von MOB (Mobilisation for Environment) vertreten den Standpunkt, dass die freigesetzten Emissionen den Sanddünen, in denen die Rennstrecke liegt, einen Schaden hinzufügen.
Formel 1: Zerstört der Holland-GP die Umwelt?
Laut eines MOB-Reports liegen die tatsächlich gemessenen Emissionswerte über denen, die der Grand-Prix-Betreiber offiziell angibt. Die Umweltschützer fordern deshalb, die Genehmigung für die Austragung in Zandvoort wieder zu entziehen und das Rennen an einen anderen Ort zu verlegen.
Gegenüber dem niederländischen Online-Portal "F1Maximaal" berief sich MOB-Rechtsberater Valentijn Wösten auf die Tatsache, dass "die rechtliche Voraussetzung für Genehmigungen ist, dass es keine Ungewissheit über mögliche schädliche Folgen für die geschützte Ökologie geben darf."
Außerdem kritisierte der Jurist den Zeitpunkt der Auseinandersetzung: "Die Debatte über einen Umzug an einen weniger gefährdeten Ort hätte schon viel früher geführt werden müssen. Die Ungewissheit über die Zukunft der Rennstrecke an diesem Standort ist für niemanden gut."
Grand-Prix-Betreiber wollen "Hausaufgaben machen"
Jan Lammers, sportlicher Leiter des Grand Prix, ist dagegen der Meinung, dass die beteiligten Gruppen klagen, um mehr Präsenz und Reichweite für ihre Themen zu erreichen.
"Wir erzeugen natürlich eine Menge Medienaufmerksamkeit mit unserem GP, und das schafft eine Gelegenheit für die Umwelt- und Naturorganisationen, die sie nutzen können", sagte der ehemalige Formel-1-Pilot.
"Natürlich tun wir unser Bestes, um unsere Hausaufgaben zu machen und sicherzustellen, dass die Fakten korrekt sind. Wir versuchen nicht, irgendjemandem eine Geschichte zu erzählen. Wir versuchen, durch sorgfältige Arbeit zu zeigen, dass die Dinge stimmen", betonte Lammers.


