Dass es das auch beim FC Bayern gehandelte US-amerikanische Super-Talent Ricardo Pepi ausgerechnet zum FC Augsburg zog, überraschte viele Beobachter. Sein ehemaliger Jugendtrainer meint den Grund für die Zurückhaltung des deutschen Rekordmeisters zu kennen.
Der FC Bayern sei "offenbar nicht bereit" gewesen, "so viel Geld für einen 18-Jährigen auszugeben", offenbarte Thorsten Schmugge gegenüber "Bild".
Der frühere Zweitliga-Profi coachte Pepi im Nachwuchsbereich des FC Dallas.
Augsburg zahlte dem Vernehmen nach rund 13 Millionen Euro für den begabten Angreifer - und sicherte sich damit den Zuschlag. Aus den Augen verlieren die Münchner Pepi laut Schmugge aber nicht. "Sie beobachten seinen Weg", sagte der 50-Jährige.
Ein anderer Bundesliga-Klub bemühte sich offenbar ebenfalls intensiv um Pepi. "Ich habe fest damit gerechnet, dass er nach Wolfsburg geht. Die wollten ihn unbedingt. Da hätte er auch fast unterschrieben, aber dann kam das Angebot von Augsburg. Das war eine Sache von Minuten", plauderte Schmugge aus.
"Nicht nur aufs Geld geschaut": Ricardo Pepi will "direkt spielen"
Auf die Fuggerstädter fiel Pepis Entscheidung wegen der sportlichen Perspektive.
"Er will direkt spielen und Fuß fassen. Es bringt ja nichts, wenn er nach Barcelona geht und dann die Minuten nicht bekommt. Da muss ich ihn und seinen Berater loben – sie haben wirklich geschaut, was das Beste für den Jungen ist. Und nicht nur aufs Geld geschaut. In Augsburg wird er sich weiterentwickeln, und dann kann er immer noch den nächsten Schritt gehen", sagte Schmugge.
Der Nachwuchscoach traut Pepi eine große Karriere zu. "Ich habe noch nie so einen guten Abschluss gesehen wie bei ihm. Wenn er frei ist und abzieht, ist der Ball zu 90 Prozent im Tor. Er hat eine tolle Schusstechnik, ist beidfüßig und kopfballstark. Er bewegt sich gut und weiß, wie er mit Druck umgeht. Er hat immer mit Älteren zusammengespielt. Für mich ist er einer der zwei oder drei besten Jugendspieler der Welt", schwärmte Schmugge.
Er verglich Pepi sogar mit Robert Lewandowski: "Vor zwei oder drei Jahren habe ich Jochen Sauer (Leiter der Nachwuchsabteilung des FC Bayern, Anm. d. Red.) gesagt, dass Pepi der nächste Lewandowski wird. Er hat mir nicht wirklich geglaubt. Aber wenn er die Zeit bekommt, die auch Lewandowski bekommen hat, dann startet er durch."