Im Mai des letzten Jahres sorgte der einstige Fußball-Nationaltorhüter Jens Lehmann mit einer rassistischen Äußerung für große Entrüstung. Der langjährige Schlussmann unter anderem des FC Schalke, des BVB und FC Arsenal hatte eine WhatsApp-Nachricht an den Ex-Profi Dennis Aogo geschickt, in der er ihn mittels einer Frage rassistisch beleidigt hatte.
In der Folge verlor Lehmann seine Beschäftigung beim Sender "Sky" als TV-Experte sowie beim Bundesligisten Hertha BSC als Mitglied des Aufsichtsrats. Jetzt hat sich der 52-Jährige noch einmal zu dem Vorfall geäußert.
Im "Sky"-Format "Meine Geschichte" räumte Lehmann einmal mehr ein, dass die von ihm verfasste und wohl versehentlich an Aogo verschickte Kurznachricht ein großer Fehltritt seinerseits war.
"Dass ich abends an ihn diese Nachricht geschrieben habe, war natürlich dumm. Das war respektlos. Es war ein schlechter Moment von mir", so Lehmann, der vor seinem kurzen Aufsichtsrats-Gastspiel bei der Hertha zuvor zwischen Januar und April 2019 als Co-Trainer beim FC Augsburg beschäftigt war.
Lehmann zeigte sich erleichtert, dass ihm Ex-Nationalspieler Dennis Aogo einige Zeit nach dem Vorfall verziehen habe: "Er hat meine Entschuldigung zum Glück angenommen."
Lehmann hinterfragte Verhalten bei alten Mitspielern
Der gebürtige Essener nahm die Äußerung, bei der es um den Ausdruck "Quotenschwarzer" ging, zum Anlass, seine eigene knapp 22-jährige Profi-Laufbahn zu hinterfragen, während Lehmann mit Spielern aus der ganzen Welt gemeinsam auf dem Fußballplatz stand.
"Ich habe mich hinterfragt: War ich jemals gegenüber Mannschaftskameraden despektierlich oder rassistisch unterwegs? Zum Glück kam da die Resonanz, die ich auch in meiner eigenen Wahrnehmung immer hatte: Nein, nie! Eher im Gegenteil: Immer unterstützend und kameradschaftlich. Das war für mich wichtig", meinte der 61-fache deutsche Nationalspieler in dem Interview.
Seit dem Vorfall im Mai 2021 hat sich Lehmann weitestgehend zurückgezogen und trat zuletzt nur noch selten in der Öffentlichkeit auf.