Vor wenigen Tagen endete das leidige Missverständnis zwischen dem FC Bayern München und Michael Cuisance: Nach zweieinhalb mehr als enttäuschenden Jahren an der Isar wechselte der 22-jährige Franzose zum FC Venedig. Nachweinen wird man Cuisance beim deutschen Rekordmeister wohl keine Träne.
Der Abschied des Mittelfeldspielers in Richtung Serie A dürfte im Verein eher positiv aufgenommen worden sein, soll Cuisance intern doch nicht viele Anhänger gehabt haben. "Hinter vorgehaltener Hand" galt der Linksfuß sogar bei seinen Mitspielern als "Stinkstiefel". Das enthüllt "Bild"-Reporter Christian Falk in seinem Podcast "Bayern Insider".
Zudem bringt Falk bezüglich der offiziell nicht verkündeten Ablöse Licht ins Dunkel: Aus Italien sei zu vernehmen, dass Venedig dem FC Bayern immerhin noch viereinhalb Millionen Euro für die Dienste des ehemaligen französischen Jugend-Nationalspielers überwiesen haben soll. Eventuell sollen sogar noch weitere Bonuszahlungen vereinbart worden sein. 2019 zahlten die Münchner noch acht Millionen Euro an Borussia Mönchengladbach.
Kein Wunder, dass Falk Cuisance eindeutig als "Fehleinkauf" der Münchner einschätzt. "Wäre Cuisance eine Aktie, dann würde der Kurs ziemlich nach unten zeigen", lautet das Urteil.
FC Bayern soll Top-Offerte erhalten haben
Informationen des Podcasts zufolge bestand allerdings durchaus die Chance, dass Bayern einen besseren Deal hätte machen können. Lokomotive Moskau soll zehn Millionen Euro für Cuisance geboten, der Klub dem Spieler aber nicht zugesagt haben.
Von überbordender Wertschätzung zeugte auch das Abschiedsstatement des FC Bayern nicht.
"Wir bedanken uns bei Michael Cuisance für seinen Einsatz im Trikot des FC Bayern und wünschen ihm alles Gute und viel Erfolg für seine Zukunft beim FC Venedig", wurde Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic bei der Bekanntgabe des Deals kurz und knapp zitiert. Eine Stimme von Cuisance tauchte in den Bayern-Medien gar nicht auf.
Eindruck konnte Cuisance im Trikot des FC Bayern aber auch nie schinden. Lediglich 13 Pflichtspiele bestritt Cuisance für die Münchner, nur einmal stand er über die volle Spielzeit auf dem Rasen.