Der ehemalige Bundesliga-Profi Jan Aage Fjörtoft, zwischen 1998 und 2001 für Eintracht Frankfurt aktiv, hat erklärt, warum es der frühere SGE-Coach Adi Hütter bei Borussia Mönchengladbach so viel schwerer hat als zuvor bei den Adlerträgern.
19 Punkte, Tabellenplatz 14: Borussia Mönchengladbach hinkt den eigenen Ansprüchen nach der Hinrunde weit hinterher. Trainer Adi Hütter, der vor der Saison für 7,5 Millionen Euro Ablöse von der Eintracht losgeeist wurde und den zu Borussia Dortmund abgewanderten Marco Rose ersetzte, steht bereits seit Wochen in der Kritik.
Anders als bei seinem Debüt in Frankfurt, das ebenfalls sportlich nicht problemlos verlief, scheinen sich die Wogen in Gladbach nicht allzu schnell zu glätten. Laut Jan Aage Fjörtoft hat das auch seine Gründe. Hütters Einstieg bei der Borussia habe "unter völlig anderen Voraussetzungen" stattgefunden, erklärte der Experte im "kicker", beginnend bei besagter Ablösesumme.
"Hütter sollte mit einer Mannschaft, die mit hochinteressanten Offensivkräften gespickt ist, den nächsten Schritt machen und Gladbach in Reichweite der Champions-League-Plätze etablieren", erklärte Fjörtoft und fügte an: "Die große Verletzungsmisere und einige COVID-19-Infektionen machten diesem Vorhaben von Anfang an einen Strich durch die Rechnung."
Dadurch sei der neue Trainer in die Krise gerutscht, ohne dass er sich zuvor Kredit erarbeiten konnte, so der TV-Experte weiter. In Frankfurt sei dies damals noch nicht nötig gewesen, weil Hütter noch ein "unbeschriebenes Blatt" gewesen sei. Dass die SGE sich nach der ersten Krise zudem merklich steigerte und nach Platz sechs in der Hinrunde sogar in die Europa League einzog, habe einen Bonus für die zweite Saison ergeben, sodass es vergleichsweise ruhig um Hütter blieb, als es dort schlecht lief.
Fjörtoft: Gladbach-Team hat sich immer noch nicht gefunden
Auf all dies könne Hütter nun in Gladbach nicht mehr zurückgreifen. Erschwerend kommt für Fjörtoft dazu, "dass Hütter ein Team übernahm, das sich von Marco Rose ein bisschen im Stich gelassen fühlte. Viele Spieler waren gekommen, weil Rose sie von seinem Projekt überzeugt hatte".
Hütter sei es danach noch nicht gelungen, "die Mannschaft auf seinen Spielstil permanent und einheitlich umzustellen und damit auch eine gewisse Konstanz zu erzeugen", analysierte der 54-Jährige, der als Beispiel die Diskrepanz in den Heimspielen zwischen dem grandiosen 5:0-Pokalsieg gegen den FC Bayern und der blamablen 0:6-Niederlage gegen den SC Freiburg anführte.
Um kurzfristig in die Spur zu kommen, hat Fjörtoft ein paar Tipps parat: Die Fohlenelf müsse sich "endlich als intakte Mannschaft präsentieren, was ich in der Hinrunde vermisst habe". Dass das bislang nicht der Fall war, liegt für den Experten "weniger am Spielsystem, was immer gerne diskutiert wird, sondern eher am Glauben an die eigene Stärke". Die Mannschaft habe sich immer noch nicht gefunden, so das Urteil des früheren Bundesliga-Spielers.



























