Coletta Rydzek glänzte zum Auftakt der Tour de Ski. An Silvester ist die Schwester von Johannes Rydzek vor der eigenen Haustüre in Oberstdorf im Einsatz.
Zum letzten Rennen des Jahres muss Coletta Rydzek nur kurz vor die eigene Haustür. Die deutsche Überraschung der bisherigen Tour de Ski ist wie ihr noch weitaus erfolgreicherer Bruder Johannes eine waschechte Oberstdorferin. "Die Strecken dort kenne ich aus dem Effeff", sagt die 24-Jährige über die Loipen, auf denen an Silvester und Neujahr die Etappen drei und vier des Langlauf-Klassikers ausgetragen werden.
"Mit drei Jahren habe ich dort das erste Mal auf Brettern gestanden. Ich wollte meinen großen Brüdern nacheifern", sagt Rydzek, die am Dienstag als Sprint-Sechste in Lenzerheide für das bislang beste Tour-Ergebnis des DSV-Teams gesorgt hatte. Jene Brüder, das sind Simon und Johannes, beides Kombinierer. Vor allem Johannes hat es als zweimaliger Olympiasieger und sechsmaliger Weltmeister bis nach ganz oben geschafft.
Auf dem besten Weg dorthin ist auch Nesthäkchen Coletta. Das Ticket für Olympia in Peking hat die Dritte der Junioren-WM 2017 seit ihrem Coup in der Schweiz bereits sicher - genau wie Bruder Johannes, aber auch ihr Freund, der Skirennläufer Simon Jocher. Das passt für den Familienmenschen Coletta, deren Vater Michael aktiver Eishockeyspieler und Helfer bei der Vierschanzentournee war.
Der ganz große Druck ist also raus für Coletta Rydzek vor den beiden Heimrennen, bei denen Fans auch aus der eigenen Familie nicht erlaubt sind. Am Freitag geht es zunächst über zehn Kilometer, dort will die "Sprint-Queen" eigentlich nur ins Ziel kommen. An Neujahr steht auf den WM-Strecken von Februar dann wieder ein Sprint auf dem Programm. Jene Disziplin also, in der Rydzek am Dienstag das beste Ergebnis ihrer Karriere erzielte - diesmal wird allerdings im klassischen Stil gelaufen.
Bruder Johannes wird seiner Schwester dann wieder die Daumen drückte - am Dienstag postete er bei Instagram ein Foto, wie er Coletta im Bett liegend anfeuerte. Seine Musik-Auswahl dazu: "Girl on fire" von Alicia Keys. Besser hätte er es kaum treffen können.
