Sebastian Tyrala hat bereits im Alter von 16 Jahren einen Profi-Vertrag bei Borussia Dortmund unterschrieben. Seinen Durchbruch erlebte er nie und kam nur auf sieben Bundesliga-Einsätze. Im Interview mit "Spox" und "Goal" reflektierte der heute 33-Jährige über seine Zeit in Dortmund.
Seine Zeit im Profi-Kader begann dabei denkbar schlecht. Nach drei Tagen riss er sich das Kreuzband. "Das war ziemlich bitter", erklärte er. Die Verletzung erlitt Tyrala im Training in einem Zweikampf mit Jan Koller. "Ich habe ihm den Ball abgenommen und dann hat er mich mit beiden Beinen von hinten umgegrätscht", berichtete der Ex-Profi vom "maximal unnötigen" Foul.
Tyrala: Gute Erinnerungen an BVB-Ikonen Dedé und Rosicky
An andere BVB-Ikonen hat er deutlich bessere Erinnerungen. Im Team wurde der Youngster damals "sehr gut" aufgenommen. "Vor allem Dedé hat sich immer bemüht, den jungen Spielern zu helfen und für sie da zu sein", teilte der ehemalige Mittelfeldspieler mit. Sein spielerisches Vorbild war damals allerdings Tomas Rosicky. "Er war ein überragender Kicker und großartiger Mensch, der mir immer Tipps gegeben hat", betonte Tyrala.
Das frühere Talent habe sich laut eigener Aussage allerdings selbst eher nicht optimal verhalten. "Ich war früher aber schon ein etwas abgehobenes Arschloch. Die Tatsache, BVB-Profi zu sein, ist mir da manchmal zu Kopf gestiegen", erinnerte sich Tyrala. Dass er seinen Durchbruch verpasste sei auch zum Teil Eigenverschulden: "Ich habe bestimmt nicht alles dafür getan. Beispielsweise habe ich meine Reha nicht konsequent durchgezogen."
BVB: Tyrala schwärmt von Götze
Unter Jürgen Klopp sei die Konkurrenz dann zu groß gewesen und Tyrala wollte sich umorientieren. 2010 folgte ein Wechsel zum VfL Osnabrück. Zuvor erlebte er noch Mario Götze in Dortmund. Dieser sei sein bester Mitspieler gewesen. "Das war ein Spieler von Weltfußballer-Format. Wenn ich lese, dass er abgestürzt ist, kriege ich die Krise. Man muss nur seine Statistik anschauen, der Junge hat nahezu alles gewonnen."
Mittlerweile trainiert Tyrala den TuS Bövinghausen. Zu seinen Spielern gehören neuerdings die Ex-BVB-Profis David Odonkor und Kevin Großkreutz. Letzterer sei "super engagiert und ein feiner Kerl". Beide "trinken immer ihr Bierchen, bringen etwas mit und erzählen in der Kabine die eine oder andere Geschichte", schwärmte der 33-Jährige.