Sollte Joshua Kimmich nach seiner Covid-Erkrankung zu früh wieder ins Training des FC Bayern einsteigen, könnte der Nationalspieler nach Ansicht eines Experten monatelang ausfallen.
"Die Gefahr droht, dass die Lungenfunktion nachhaltig und langfristig gestört wird. Dass Gewebe zerstört wird. Und dass sich der Infekt und die Immunreaktion an anderen Organen widerspiegeln und sich im Organismus verteilen", erklärte Sportwissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule Köln gegenüber "Bild".
Das "kleinere Übel" für Kimmich wären laut Froböse dann Probleme mit den Gelenken. "Das große Übel wären andere Organe – und da Herz und Lunge so eng zusammenhängen, weil die Lunge das Herz versorgt, ist die Gefahr für eine Herzmuskelentzündung deutlich größer. Das ist für einen Sportler eine gravierende Folge, die ihn meist mindestens ein halbes Jahr aus dem Verkehr ziehen würde."
FC Bayern: "Leichte Infiltrationen in der Lunge" bei Joshua Kimmich
Bei Kimmich waren bei einem Check nach seiner Corona-Infektion laut Mitteilung des FC Bayern "leichte Infiltrationen in der Lunge" festgestellt worden.
Der 26-Jährige wird dem deutschen Rekordmeister erst im neuen Jahr wieder zur Verfügung stehen und zuvor ein Aufbautraining absolvieren.
"Kimmich braucht jetzt Ruhe, er muss das auskurieren, bis die Infiltration nicht mehr zu sehen ist auf den Bildern. Es dürfen keine Vernarbungen entstehen in der Lunge, die sich aus einer nicht ausgeheilten Entzündung entstehen. Das hätte langfristige Folgen. Deswegen heißt es: Dem Sportler Ruhe geben und Ruhe bewahren", sagte Froböse.
Impfung hätte Komplikationen bei Joshua Kimmich verhindert
Der Experte führte aus: "Eine Infiltration kann entweder Flüssigkeit in der Lunge sein, die aus einer Entzündung, also einer Lungenentzündung resultiert, oder die Infiltration kann zelluläres Gewebe sein. Oft ist es dabei so, dass es in der Lunge zu Verdickungen kommt. Wir wissen es in diesem Fall nicht genau. Die Bayern haben 'eine leichte Infiltration' bekannt gegeben, um nicht genau sagen zu müssen, was exakt dahintersteckt. Es gibt eine Reihe von Corona-Folgen, oft eine Lungenentzündung, die dann eine Infiltration zur Folge hat. In der Regel handelt es sich um Flüssigkeit, in knapp 80 Prozent der Fälle als Reaktion auf entzündliche Prozesse - hier nach der Immunreaktion in Folge von Covid-19."
Dass Kimmich sich vor seiner Infektion gegen eine Corona-Impfung entschied, fällt ihm nun nach Ansicht Froböses auf die Füße. "Das hat Kimmich leider versemmelt. Durch eine Impfung hätte man solche Folgen vermeiden können", sagte der Sportwissenschaftler.



























