Nach der 2:3-Niederlage gegen den FC Bayern richtete sich der Frust von Borussia Dortmund gegen Schiedsrichter Felix Zwayer. Nun äußerte sich auch BVB-Sportdirektor Michael Zorc zu dem Spiel.
Michael Zorc, wie schätzen Sie das Spiel gegen Bayern München und besonders die Schiedsrichterleistung ein?
Michael Zorc: Der Schiedsrichter wurde leider dem Niveau des Spiels nicht gerecht. Er war überfordert. Das Spiel hätte zwei Sieger oder keinen Sieger verdient gehabt. Es war ein tolles Topspiel, das durch den Schiedsrichter entschieden wurde.
Sie sprechen über die Handspiel-Szene von Mats Hummels?
Das war kein absichtliches Handspiel. Er sieht den Ball ja gar nicht, er taumelt da rein. Auf der anderen Seite werden Dinge wie der Rempler gegen Marco Reus oder die Szene mit Alphonso Davies nicht überprüft. Da verzweifelst du draußen, wenn diese Sachen vom Schiedsrichter unterschiedlich gehandhabt werden.
Fühlen Sie sich betrogen?
Betrogen ist ein großes Wort. Wir wollen hier ja keine neuen Vorwürfe artikulieren. Aber sagen wir es so: Wir fühlen uns in den entscheidenden Szenen benachteiligt.
Jude Bellingham hat Felix Zwayer scharf kritisiert und dabei eine Spiel-Manipulation erwähnt, die jedoch nicht nachgewiesen ist.
Der Junge ist 18, spricht nach einem hitzigen, emotionalen Spiel. Er benennt alte Fakten, das muss man nicht machen. Er ist eben ein Heißsporn. Die Dinger sind jetzt in der Welt, aber wir stehen da zu ihm. Strafrechtlich sehe ich da nichts Problematisches.
Die BVB-Aufregung über Schiedsrichterentscheidungen zieht sich durch die Saion und durch die Jahre. Fühlen Sie sich dauerhaft benachteiligt?
So ein Spiel - drei Punkte weg. Vor drei Monaten wird dir ein Spieler vom Platz gestellt, nachher entschuldigt sich der Schiedsrichter, was ja aller Ehren wert ist - wieder Punkte weg. Der Hummels-Platzverweis durch den Spanier in der Champions League, Punkte weg. Da versteht man vielleicht unsere Situation.
Dennoch einen halbwegs schönen Sonntag.
Das wird er nicht mehr.
