Die Corona-Lage beim FC Bayern spitzt sich beinahe täglich weiter zu. Die Debatte um die ungeimpften Spieler soll die Stimmung an der Säbener Straße negativ beeinflussen. Einige der fünf Betroffenen erwägen angeblich rechtliche Schritte gegen den Verein.
Nachdem sich mit dem geimpften aber infizierten Niklas Süle und dem ungeimpften Joshua Kimmich bereits ein Duo in häusliche Isolation begeben musste, vermeldete der FC Bayern am Sonntag, dass auch Serge Gnabry, Jamal Musiala, Eric Maxim Choupo-Moting und Michael Cuisance in Quarantäne sind.
Das Quartett hatte demnach "Kontakt zu einer Person im unmittelbaren Umfeld der Mannschaft des FC Bayern, die positiv auf das Coronavirus getestet worden ist".
FC Bayern: Kaderplaner offenbar mit Corona infiziert
Dass "Bild" wenig später enthüllte, dass es sich bei der infizierten Person um Kaderplaner Marco Neppe handeln soll und der Kontakt ausgerechnet bei dem medial viel diskutierten Gespräch stattgefunden habe, in dem der FC Bayern den bislang nicht geimpften Akteuren mitteilte, dass sie im Falle einer Quarantäne keinen Anspruch auf Fortzahlung ihres Gehaltes hätten, verleiht der Lage weitere Brisanz.
Der forcierte Austausch zwischen den Ungeimpften und den Verantwortlichen, die eine Impfung eindeutig befürworten, hat bei einigen - aber keineswegs allen - Spielern aus dem ungeimpften Quintett laut "kicker" zwar dazu geführt, dass das Verständnis für den Impfwunsch des Klubs deutlich zugenommen habe.
Eine feste Zusage, man werde sich Vakzin nun doch verabreichen lassen, stehe aber noch aus. Zudem sollen sich einige Spieler der Gruppe "etwas mehr öffentliche Unterstützung" des Klubs wünschen.
FC Bayern peilt 100-prozentige Impft-Quote an
Dass der Beschluss, das Gehalt der ungeimpften Spieler im Quarantänefall einzubehalten, schnell an die Öffentlichkeit geriet, soll zudem einige Stars verärgert haben. Dem "kicker" zufolge ist "von atmosphärischen Nachwirkungen und Vertrauensverlust" die Rede.
Der "BR" sowie "Spox" und "Goal" vermelden gar, dass sich einzelne Spieler rechtliche Schritte gegen die Maßnahmen des FC Bayern vorbehalten.
Den Informationen der beiden Online-Portale zufolge wolle die Führungsriege des Bundesliga-Branchenprimus nichtsdestotrotz die Winterpause nutzen, um bis Januar eine 100-prozentige Impfquote innerhalb des Kaders zu erreichen. Dafür dürfte aber noch einige Überzeugungsarbeit nötig sein.