Am Wochenende kommt es in der 2. Bundesliga zum Duell der namhaften Absteiger Werder Bremen und Schalke 04. Beide Klubs hoffen auf den Aufstieg, konnten in der bisherigen Saison aber nur phasenweise überzeugen. Für den früheren SVW-Stürmer Martin Harnik ist die Entwicklung keine Überraschung.
Aktuell lässt Martin Harnik seine Karriere beim Hamburger Oberligisten TuS Dassendorf ausklingen. Zuvor lief der ehemalige Nationalspieler Österreichs unter anderem für den HSV, Hannover 96, den VfB Stuttgart und eben Werder auf. Das Schalke-Trikot trug er allerdings nie.
Dennoch fühlt Harnik mit den Königsblauen. "Als neutraler Fußball-Fan tut es einem um einen Verein und eine Mannschaft leid. Man kennt den Schalker Mythos, das Stadion und die Fans. Ich habe mit meinen früheren Vereinen immer gerne auf Schalke gespielt. Und wenn man sich dann noch vor Augen führt, was auf Schalke früher für Kaliber unter Vertrag standen, dann ist es schon traurig, dass sie jetzt nicht mehr in der Bundesliga sind", erklärte der 34-Jährige im "WAZ"-Interview.
Zugleich ließ Harnik keine Zweifel daran aufkommen, dass der Absturz selbstverschuldet war. "Ich habe mich jetzt daran gewöhnt, dass sowohl Werder als auch Schalke nur noch Zweitligisten sind. Der Abstieg von den beiden Vereinen war keine Überraschung, sondern hatte sich über einen längeren Zeitraum angedeutet", stellte der Angreifer klar.
"Auf Schalke gibt es unglaublich viel Potenzial zur Enttäuschung"
Die bisherigen Schalker Darbietungen im Unterhaus ordnete Harnik derweil kritisch ein. "Schalke war ziemlich schwankend in den Leistungen. Sie haben sich zu Beginn schwergetan, sich dann aber stabilisiert und zwischenzeitlich eine Serie von vier Siegen in Folge eingefahren", zählte er auf. Erst mit dem Pokal-Aus gegen 1860 München sei es wieder bergab gegangen.
Nun sei die Unruhe im Umfeld wieder einmal groß. "Du hast auf Schalke eine unglaubliche Aufregung, wenn etwas nicht nach Wunsch läuft, und eine extreme Aufmerksamkeit bei Fans und Medien. Dazu gibt es den Konkurrenzgedanken zu Nachbar Borussia Dortmund, der jetzt eine Liga höher spielt", erörterte Harnik, der feststellte: "Auf Schalke gibt es unglaublich viel Potenzial zur Enttäuschung. Vieles lässt die Leute brodeln und diskutieren."
Eines der heißesten Themen ist dabei Trainer Dimitrios Grammozis, der bei vielen Fans umstritten ist. Der Deutsch-Grieche habe "einen schweren Stand auf Schalke", bestätigte Harnik. Unerwartet komme die Kritik freilich nicht: "Ich kann das in gewisser Weise verstehen, weil er seine Handschrift bei der Mannschaft noch nicht entscheidend durchbringen konnte."
Deshalb forderte Harnik: "Die Dinge müssen jetzt allmählich greifen."






























