Im Trikot von Borussia Dortmund erwarb sich Michael Schulz einst mit drei Roten Karten binnen zwölf Monaten den zweifelhaften Ruf als "Klopper der Liga". Im Rückblick sieht der Ex-BVB-Profi sein Verhalten durchaus selbstkritisch.
243 Bundesligaspiele absolvierte Michael Schulz zwischen 1987 und 1997 für den 1. FC Kaiserslautern, Borussia Dortmund und Werder Bremen. Eine Gelb-Rote Karte sowie drei Rote Karten sammelte der kompromisslose Abwehrspieler dabei - eine durchaus "beeindruckende" Quote.
In noch krasserem Licht erscheint das Sündenregister des heute 60-Jährigen beim genaueren Blick auf den Zeitpunkt seiner Platzverweise.
Seine Roten Karten sah Schulz nämlich allesamt zwischen dem 18. August 1990 und dem 24. August 1991 im Dress des BVB - und das, obwohl er zuvor im September 1989 sowie im März 1990 bereits zweimal vom DFB wegen Schiedsrichterbeleidigung aus dem Verkehr gezogen wurde, einmal für acht, beim zweiten Mal für fünf Wochen.
Ex-BVB-Profi Michael Schulz: "Ich war knallhart, das war grenzwertig"
"Ich war knallhart, das war teilweise grenzwertig. Für mich war schon mal – im übertragenen Sinne – Krieg auf dem Platz. Ich hatte einen unglaublichen Ehrgeiz, gerade nach dem Wechsel nach Dortmund spürte ich den Druck. Auf dem Feld war ich teilweise nicht mehr ansprechbar und habe mich vor Spielen heiß gemacht, um den Ansprüchen gerecht zu werden", blickte Schulz nun im "kicker" auf diese Phase seiner Karriere zurück.
Der siebenmalige Nationalspieler ergänzte: "Das war too much: Irgendwann sagte BVB-Manager Michael Meier: Langer, du kannst in Deutschland nicht mehr spielen. Sogar der 'kicker' hat, glaube ich, geschrieben: Nehmt ihm die Spiellizenz weg. Daran sieht man, was ich für einen Status hatte."
"Vom Arschloch der Bundesliga zum Nationalspieler"
Ein Gespräch mit einem alten Kollegen, der damals als Antistress-Trainer arbeitete, führte den früheren Polizisten dann auf den rechten Weg zurück.
"Der hat mir empfohlen, erst bei mir anzufangen und mich zu fragen, ob ich nicht selbst schuld bin anstatt alle anderen. Und er hat mir ein Buch über Antistress-Training gegeben. Danach bin ich ein anderer Mensch geworden – und vom Arschloch der Bundesliga zum Nationalspieler, wie ich immer selbst sage", schilderte Schulz.
Mit seinem von den Fans des MSV Duisburg geprägten Spitznamen "Schulz, du Sau" wird der ehemalige Profi laut eigener Aussage heute noch häufig angesprochen. "Aber immer aus Spaß, es ist ein Running Gag. Die Fans freuen sich – und ich mich auch", sagte Schulz.



























