Knapp elf Monate nach seinem verheerenden Unfall beim Formel-1-Grand-Prix von Bahrain 2020 hat sich Romain Grosjean einer weiteren Operation auf dem Weg zur bestmöglichen Genesung unterzogen. Als Beleg postete der Franzose ein Foto, versehen mit ein paar launigen Worten.
"Die Kinder zur Schule gebracht, Fitnesstraining und dann neue Haut an dieser linken Hand bekommen. Ein ereignisreicher Tag steht bevor", twitterte Grosjean mit sehr gelassenem Unterton am Dienstagmorgen.
Dass der 35-Jährige seine schweren Blessuren mit Fassung trägt, dürfte auch daran liegen, dass er bei seinem Horror-Crash sogar noch Glück hatte.
Am 29. November 2020 kollidierte Grosjean mit dem Alpha Tauri von Daniil Kvyat. Mit einer Geschwindigkeit von etwa 220 Stundenkilometern durchschlug sein Bolide die dreigeteilte Leitplanke, wurde in zwei Teile zerrissen und fing Feuer.
Wie durch ein Wunder konnte sich Grosjean allerdings selbstständig aus seinem Cockpit befreien. Mit erst- bis zweitgradigen Verbrennungen an den Handrücken sowie einigen Prellungen und einer Bänderverletzung am linken Daumen kam der Routinier letztlich noch glimpflich davon.
Grosjeans Tweet folgten reihenweise Wünsche, seine gesundheitlichen Fortschritte mögen weiter vorangehen. Am Mittag hatten bereits über 19.000 User den Tweet mit einem "Gefällt mir" versehen.
"Es sieht nicht toll aus, aber das ist meine Kriegsnarbe"
Seiner rechten Hand gehe es "zu 100 Prozent gut", teilte Grosjean unlängst im Podcast "In the Fast Lane" mit. "Ich muss nur etwas Sonnencreme auftragen, wenn ich in die Sonne gehe, weil es brandneue Haut ist."
Die linke Hand hat es schwerer in Mitleidenschaft gezogen. Die erfolgte Hauttransplantation war nicht die erste, 2022 könnte ein weiterer Eingriff erfolgen. "Es wird nie wieder perfekt sein", sagt Grosjean, hat das aber akzeptiert: "Es ist schmerzhaft, aber du lernst damit zu leben." Zwar habe er dauerhaft Schmerzen in der Hand, aber diese seien nicht allzu groß.
Und weiter: "Ich kann mit meinen Kindern spielen, ich kann Auto fahren, ich kann im Grunde ganz normal leben", sieht er es positiv. "Es gibt ein paar Dinge, in denen ich etwas eingeschränkt bin, aber zu 95 Prozent funktioniert es gut. Es sieht nicht toll aus, aber das ist meine Kriegsnarbe."