Es waren Bilder, die nicht nur in Corona-Zeiten fast schon etwas surreal wirkten: Hunderttausende von Zuschauern verwandelten das Formel-1-Wochenende in den USA am letzten Wochenende zu einem wahren Fan-Spektakel. Organisatoren, Fahrer und die Zuschauer selbst zeigten sich begeistert vom Rennwochenende in Austin, Texas.
Über 400.000 Motorsportfans sollen es gewesen sein, die am zurückliegenden Wochenende insgesamt den Trainingssessions sowie dem Rennen am Sonntag beiwohnten. So vermeldete es der Veranstalter, der Circuit of the Americas, zwei Tage nach dem USA Grand Prix.
Alleine das Rennen sollen am Sonntag über 100.000 Fans entlang des 5,5 Kilometer langen Rundkurs verfolgt haben. Nach dem achten Saisonsieg von Superstar und WM-Leader Max Verstappen waren mehrere Tausend enthusiastische Fans auf die Strecke gestürmt, um bei der Siegerehrung mit den Treppchen-Fahrern Verstappen, Hamilton und Pérez zu feiern.
Die Bilder wirkten wie aus der glorreichen Ära Michael Schumachers in den 1990er- und 2000er-Jahren. Damals schürte der Rekordweltmeister eine nie zuvor gekannte Formel-1-Begeisterung vor allem in Deutschland. In den Europa-Rennen der Königsklasse waren an den Rennsonntagen in diesen Jahren regelmäßig über 100.000 Zuschauer an den Strecken zugegen.
Formel-1-Sportchef Brawn begeistert vom Fan-Andrang in den USA
Die Formel 1 hat in den Vereinigten Staaten von Amerika traditionell einen schweren Stand. Die USA veranstaltet ihre eigenen Rennserien, NASCAR- und IndyCar-Rennsport genießt bei den Amerikanern seit jeher eine deutlich größere Beliebtheit.
Umso erfreuter zeigte sich Formel-1-Urgestein und -Sportchef Ross Brawn von dem Zuschauerandrang in Austin. "Das Rennen krönte ein sensationelles Wochenende mit ausverkauften Rängen, großartigem Wetter und einer großartigen Atmosphäre", meinte Brawn auf der Formel-1-Webseite.
"Das Interesse der Leute hat echt zugenommen. Sie kennen die Fahrer, sie kennen alle Persönlichkeiten und die Feinheiten der Formel 1", freute sich der 66-Jährige, der dem F1-Zirkus seit über 40 Jahren angehört und seit 2017 als deren Sportdirektor fungiert.
Unter diesen hervorragenden Bedingungen stellte Brawn sogar in Aussicht, dass in Zukunft mehr USA-Rennen als nur den Grand Prix in Austin geben könnte: "Es ist sehr aufregend und es zeigt, dass die F1 aufgrund der Leidenschaft der Fans, die wir an diesem Wochenende erlebt haben, bequem zwei Rennen in den USA – und vielleicht mehr – bestreiten kann."
Bevor die Formel 1 im Jahr 2012 in Austin anheuerte, wurden die US-Rennen unter anderem in Phoenix (1989 bis 1991) und Indianapolis (2000 bis 2007) ausgetragen.
