Unter dem lautstarken Jubel Tausender US-Fans stieg Max Verstappen aus seinem Red Bull und winkte zufrieden ins Publikum. Mit einer herausragenden Schlussrunde hatte der WM-Spitzenreiter der Formel 1 seinem großen Rivalen Lewis Hamilton noch die Pole Position für den Großen Preis der USA in Austin/Texas entrissen und die Grundlage für den nächsten packenden Zweikampf im engen Titelrennen geschaffen.
In 1:32,910 Minuten schob sich der Niederländer am Samstag an Rekordweltmeister Hamilton im Mercedes (1:33,119) vorbei, der sich mit dem zweiten Platz zufrieden geben musste. Für Verstappen, der in der Fahrerwertung mit sechs Punkten vor Hamilton führt, ist es die zwölfte Karriere-Pole.
"Ich denke das ist das, was sich die Leute erhofft haben", sagte Verstappen zur ersten Startreihe. Hamilton entschuldigte sich via Funk beim Kommandostand. "Mehr war heute nicht drin, ich habe alles gegeben", sagte Hamilton.
Vor vielen seiner Landsleute auf den vollen Rängen des Circuit of The Americas fuhr Verstappens mexikanischer Teamkollege Sergio Perez auf den dritten Platz vor dem zweiten Mercedes-Piloten Valtteri Bottas.
Der Istanbul-Sieger setzt in Austin allerdings seinen insgesamt sechsten Verbrennungsmotor ein und muss im Rennen am Sonntag (21:00 Uhr MESZ/Sky) in der Startaufstellung um fünf Positionen nach hinten. Für Bottas rückt Charles Leclerc im Ferrari in die zweite Startreihe.
Schumacher klettert wegen der Strafen der Konkurrenz
Sebastian Vettel verpasste als Zwölfter den Sprung in Q3, nimmt den 17. Saisonlauf aber ohnehin vom 18. Startplatz in Angriff. Der viermalige Weltmeister kassiert wegen des vierten Motorenwechsels an seinem Aston Martin eine Strafversetzung ans Ende des Feldes. Noch hinter ihm starten die ebenfalls betroffenen George Russell (Williams) und Fernando Alonso (Alpine).
Mick Schumacher beginnt sein erstes Formel-1-Rennen in den USA wegen der Strafen für die Konkurrenz von Startplatz 16. Der 22-Jährige gewann erneut das Qualifying-Duell mit seinem russischen Haas-Teamkollegen Nikita Masepin.
Während Red Bull in allen drei Qualifying-Durchgängen durchgehend schnell unterwegs war, hatte Mercedes in Q1 noch Luft nach oben gelassen. Der wahre Speed der Silberpfeile zeigte sich erst später. Hamilton fuhr seine beste Runde kurz vor dem Ende der Zeitenjagd, wurde aber letztlich noch von Verstappen verdrängt.
Im Rennen dürfte heiß hergehen zwischen den beiden WM-Rivalen. Erstmals seit dem denkwürdigen Zusammenstoß von Monza werden Hamilton und Verstappen auf der Strecke schon nach dem Start direkt aufeinandertreffen. In Russland (Verstappen) und der Türkei (Hamilton) waren die beiden Top-Piloten zuletzt wegen Motorenstrafen in der Startaufstellung zurückversetzt worden.
Einen Vorgeschmack auf ein möglicherweise hitziges Duell hatte es im zweiten Training am Freitag gegeben, als Verstappen dem Briten nach einem Rad-an-Rad-Duell in der ersten Kurve den Mittelfinger zeigte und ihn einen "dummen Idioten" schimpfte.

