Drei Spiele, drei Niederlagen - der Start von Bayern München in die neue Saison der EuroLeague ist kräftig daneben gegangen. Coach Andrea Trinchieri wird deutlich.
Andrea Trinchieri holte unter seiner weißen Maske tief Luft und setzte dann zu einer Kritik an, die es in sich hatte. "Zum ersten Mal besorgt mich die Mentalität meines Teams, und das muss ich jetzt sehr schnell ändern", sagte der Basketball-Trainer von Bayern München sichtlich aufgebracht: "Wenn ein Spieler nicht bereit für den Fight ist, trägt er das falsche Trikot."
Sätze wie eine Watschn für die Profis des deutschen Pokalsiegers, die den Start in die neue EuroLeague-Saison gründlich vermasselt haben. Nach der völlig vermeidbaren 70:73-Niederlage bei Unics Kasan stehen die so ambitionierten Münchner nach drei Partien ohne Sieg auf dem vorletzten Rang. Beim zweiten Teil der Russland-Reise in Sankt Petersburg am Donnerstag (19 Uhr/MagentaSport) muss dringend eine Wende her.
Trinchieri wird dies seiner neuformierten und erneut mit Play-off-Erwartungen gestarteten Mannschaft deutlich vermitteln. "Das war mit Abstand unser schlechtestes Spiel - so können wir nicht spielen", sagte er weiter polternd nach der Niederlage in Kasan, bei der seine Spieler leichtfertig einen zwischenzeitlichen 16-Punkte-Vorsprung verspielten: "Wir können nicht auf solch eine Weise unsere Chancen in den Müll werfen."
Zur Gesamtbewertung zählt allerdings auch, dass die Bayern vor dem Saisonstart empfindlich von Impfdurchbrüchen getroffen wurden und der letzte Abschnitt der Vorbereitung entsprechend kompliziert ausfiel. Bis das Team bei 100 Prozent ist, wird es noch etwas dauern. Das soll nun in St. Petersburg aber keine Ausrede sein.
Während Meister Alba Berlin mit einem 84:70-Erfolg gegen den türkischen Spitzenklub Fenerbahce ein erstes Ausrufezeichen setzte, stehen die Bayern schon ein wenig mit dem Rücken zur Wand. So sieht es zumindest Darrun Hilliard, der im Sommer aus Moskau zum deutschen Topklub wechselte. "Wir haben uns hier bei Bayern verpflichtet, jetzt müssen wir alle in den Spiegel schauen und Verantwortung übernehmen", sagte der US-Amerikaner.


























