Biathlon-Olympiasieger Arnd Peiffer steht nach seinem Abschied vom Hochleistungssport vor einer neuen Herausforderung.
"Ich bin ja Bundespolizist und bleibe dort. Zukünftig nehme ich an der Bundespolizeisportschule eine interessante Aufgabe wahr, in der ich weiter mit Leistungssport zu tun haben werde. Ich werde im Bereich der Sportkoordination tätig sein", sagte der 34-Jährige in einem "Sport1"-Interview.
Dort wolle er künftig die Rahmenbedingungen für die Athletinnen und Athleten stetig verbessern und die besten Sportler für die duale Karriere an der Bundespolizeisportschule begeistern. "Bei der Biathlonsparte werde ich natürlich ein bisschen genauer hinschauen."
Die Zeit nach seinem Rücktritt habe er "auf jeden Fall genossen. Als Leistungssportler ist die Zeit sehr durchgetaktet gewesen. Jetzt habe ich zum Beispiel auch mal Zeit, Freunde zu besuchen, die nicht um die Ecke wohnen", sagte Peiffer, 2018 Sprint-Olympiasieger in Pyeongchang.
Arnd Peiffer skeptisch wegen Olympia
Skeptisch äußerte sich der ehemalige Weltklasse-Biathlet zu den Olympischen Winterspielen im Februar 2022 in Peking.
"Ich habe gehört, dass die Maßnahmen wegen Corona noch schärfer sein werden als in Tokio. Ich befürchte, dass das Olympia-Erlebnis nicht super wird. Zumal China nicht gerade ein Wintersport-Mekka ist. Olympia 2026 in Cortina und Antholz wird sicher eine andere Leidenschaft herrschen", sagte Peiffer.
Mit Blick auf die Erfolgschancen seiner ehemaligen Teamkollegen hat Peiffer gemischte Gefühle. "Es gibt schon Defizite in unserer Mannschaft. Es kann sein, dass Peking eine Enttäuschung wird. Es kann aber auch sein, dass der Knoten platzt."
Für Peiffer haben die Biathlon-Frauen "mit Franziska Preuß und Denise Herrmann zwei Top-Athletinnen. Bei ihnen rechne ich mit Top-Leistungen." Dahinter aber sei die Lücke "etwas zu groß", so Peiffer. Bei den Männern gebe es "fünf, sechs, die richtig gut laufen können". So habe vor allem Benedikt Doll ein solches "Laufvermögen. Allerdings war die Schießleistung zuletzt nicht ausreichend", sagte Peiffer.
"Kein reines Biathlon-Problem" in Deutschland
Um zukünftig wieder mit den Top-Nationen wie Frankreich oder Norwegen mithalten zu können, müsse wieder mehr Wert auf die Nachwuchsarbeit gelegt werden.
"Richtig ist, dass wir nicht mehr so viele Nachwuchsathleten haben. Mit denen müssen wir sorgfältig umgehen. Früher konnten wir förmlich aussieben, jetzt müssen wir den Nachwuchs aufbauen und um junge Athleten werben", sagte Peiffer. Das sei in Deutschland aber "kein reines Biathlon-Problem".
Über viele Jahre hinweg war Peiffer der konstanteste deutsche Skijäger und sammelte bei Großereignissen regelmäßig Medaillen. Mitte März 2021 hatte er das sofortige Ende seiner Laufbahn verkündet.