Brisante Transfer-Gerüchte um zwei Gladbach-Stars: Der FC Bayern will angeblich die Nationalspieler Jonas Hofmann und Matthias Ginter nach München lotsen.
Wie ist der Stand in den Verhandlungen zwischen dem Rekordmeister und den Ex-BVB-Profis und wie realistisch sind die Transfers? Was macht Hofmann so interessant für den FC Bayern? Was wollen die Münchner mit Ginter? sport.de beantwortet die wichtigsten Fragen zu den aktuellen Spekulationen.
FC Bayern: Wie ist der Stand bei Jonas Hofmann und Matthias Ginter? Wie realistisch sind die Transfers?
Mit Jonas Hofmann ist sich der FC Bayern laut "Bild"-Fußballchef Christian Falk bereits "völlig einig". Wie "Sport1" berichtet, führte Julian Nagelsmann höchstpersönlich am Rande des Bundesligaspiels gegen die Borussia abseits der Kamers in den Katakomben der Allianz Arena eine längere Unterhaltung mit Hofmann. Beide verbinde eine gegenseitige Wertschätzung, heißt es.
In den Verhandlungen zwischen dem Rekordmeister und Gladbach soll es demzufolge nur noch um die Ablöse gehen. "Wenn ein so großer Verein wie der FC Bayern Interesse an mir zeigt, dann würde ich mich natürlich freuen, denn das wäre eine Bestätigung für meine Leistungen. Aber generell möchte ich mich zu solchen Gerüchten nicht äußern", sagte Hofmann gegenüber "Sport Bild".
Gladbach fordert angeblich mindestens 20 Millionen Euro für den 29-Jährigen, der im Januar 2016 vom BVB an den Niederrhein gewechselt war. Hofmanns Vertrag läuft noch bis 2023. Eine Ausstiegsklausel gibt es nicht.
Eigentlich will der FC Bayern nur noch dann auf dem Transfermarkt tätig werden, wenn er seinerseits noch Spieler bei anderen Vereinen unterbringt. Angebote für Streichkandidaten wie Corentin Tolisso, Bouna Sarr oder Michael Cuisance sind allerdings nicht in Sicht.
Kommt Matthias Ginter erst 2022?
Bei Matthias Ginter ist der Fall etwas anders gelagert. "Sky" und "Bild" zufolge liebäugelt der FC Bayern beim 27 Jahre alten Innenverteidiger in erster Linie mit einer ablösefreien Verpflichtung im Sommer 2022. Dann läuft Ginters Vertrag in Gladbach aus.
Glaubt man den Berichten, ist ein sofortiger Wechsel allerdings nicht ausgeschlossen, falls die Borussia doch noch eine (dann eher kleine) Ablösesumme kassieren will und der FC Bayern bereits ist, diese zu bezahlen.
Ginter selbst befindet sich aktuell wegen einer Corona-Infektion in Quarantäne. Er soll sich auch eine weitere Saison in Gladbach gut vorstellen können. Danach jedoch dürfte ein Wechsel nach München den ehemaligen Dortmunder sicherlich reizen.
Dass für Hofmann und/oder Ginter bereits eine Offerte des FC Bayern vorliegt, dementierte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl auf einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag. "Ich lese auch täglich die neuen Gerüchte, und es ist viel Unruhe da. Aber es gibt bei keinem unserer Spieler einen unveränderten Stand. Es gibt kein konkretes Angebot für einen Spieler. Daher glaube ich nicht, dass noch viel passieren wird."
Was macht Jonas Hofmann interessant für den FC Bayern?
Auf den ersten Blick verwundert das Interesse des FC Bayern an Hofmann. Lange Jahre galt der gebürtige Heidelberger als solider Bundesligaspieler ohne großes Potenzial für höhere Aufgaben, vor allem, nachdem ihm der Durchbruch beim BVB nicht gelang.
In den letzten anderthalb bis zwei Jahren betrieb der Rechtsfuß mit phasenweise überragenden Leistungen aber viel Eigenwerbung für sich. Ex-Bundestrainer Joachim Löw berief Hofmann ins Nationalteam. Bei mehreren Top-Klubs tauchte er auf dem Radar auf.
Julian Nagelsmanns Lieblingssystem möglich
Was Hofmann, auch für den FC Bayern, so attraktiv macht, ist seine Vielseitigkeit. Er kann, ohne großen Qualitätsverlust, zwischen den offensiven Außenbahnen, der Mittelfeldzentrale und sogar der Rechtsverteidigerposition wechseln - und das bei Bedarf sogar innerhalb einer Partie.
Im auf Kante genähten Bayern-Kader könnte Hofmann dadurch so etwas wie ein X-Faktor werden - und Nagelsmann ermöglichen, sein bevorzugtes 3-5-2-System spielen zu lassen.
Was will der FC Bayern mit Matthias Ginter?
Einen Stammspieler der deutschen Nationalmannschaft und dritten Kapitän eines Konkurrenten womöglich ablösefrei zu bekommen, das ist für den FC Bayern eigentlich ein No-Brainer. Ginter, dem während seiner Zeit beim BVB fehlende Top-Klub-Mentalität nachgesagt wurde, mauserte sich in Gladbach in den letzten Jahren zwar nicht zum Lautsprecher, aber zu einer echten Führungskraft.
Sein Standing auch international ist inzwischen so groß, dass sich die Borussia laut Eberl zuletzt nicht in der Lage sah, dem angeblich auch von Real Madrid und dem FC Barcelona umworbenen Profi "ein adäquates Angebot zu unterbreiten".
Hat der FC Bayern überhaupt Bedarf?
In München herrscht auf Ginters Lieblingsposition in der Abwehrzentrale auf den ersten Blick kein Bedarf. Neuzugang Dayot Upamecano ist gesetzt, Lucas Hernández bald wieder fit. Dazu kommen Niklas Süle und Talent Tanguy Nianzou.
Klar ist aber auch: Süles Vertrag läuft 2022 aus. Eine Verlängerung steht aufgrund finanzieller Aspekte und der in den letzten Monaten eher durchwachsenen Leistungen des Ex-Hoffenheimers in den Sternen.
Sollte der Ginter-Wechsel also erst im kommenden Jahr über die Bühne gehen, könnten sich der Noch-Gladbacher und sein DFB-Teamkollege in München die Klinke in die Hand geben.
Tobias Knoop



























