Seine erste Formel-1-Saison für Aston Martin läuft für Sebastian Vettel noch durchwachsen. Einigen herausragenden Höhepunkten stehen auch einige enttäuschende Auftritte gegenüber. Ex-F1-Pilot Christian Klien sieht beim Heppenheimer trotzdem noch enorm viel Speed - wenn auch nicht in jeder Situation.
Mit seinen beiden Podestplätzen in Ungarn und Baku erinnerte Sebastian Vettel seine Kritiker eindrucksvoll daran, dass er das Rennfahren noch nicht verlernt hat. Genau diesen Vorwurf musste sich der vierfache Weltmeister nach seinem schwachen letzten Jahr bei Ferrari und einigen enttäuschenden Resultaten zu Beginn dieser Saison anhören.
Christian Klien, ehemaliger Formel-1-Pilot und einer der Vorgänger von Vettel im Red-Bull-Team, findet die Kritik überzogen.
Zwar sieht der Österreicher beim Deutschen in dieser Saison "ein Auf und Ab. Aber wenn es etwas zu holen gab, dann hat er das gemacht. Er fühlt sich im Umfeld wohler, man sieht, dass er das braucht, um wieder erfolgreich zu sein. Wenn er sieht, dass etwas geht, dann liefert er wieder ab", sagte Klien im Gespräch mit "Speedweek".
Klien: Vettel hat den Speed, aber ...
Dass Vettels Leistungen nicht häufiger im Fokus stehen, hat laut Klien einen einfachen Grund: "Im Mittelfeld ist es unscheinbarer. Da kannst du super Rennen abliefern, und du wirst nur Zehnter. Vorne sieht das immer glänzend aus."
Wichtig sei generell, dass Vettel wieder Spaß habe und sich gut aufgehoben fühle, erklärte Klien, für den feststeht: "Ich glaube schon, dass er den Speed noch hat."
So ganz der Alte ist Vettel in den Augen von Klien aber dann doch nicht. So fehlt dem Aston-Martin-Piloten nicht selten der Speed auf einer Runde. Vor allem im Vergleich zu den Jung-Stars der Königsklasse. Auf der Zeitenjagd sei er vielleicht nicht so schnell "wie Charles Leclerc, Lando Norris oder Max Verstappen, aber er macht es mit seiner Erfahrung und Cleverness", sagte Klien.
