Die Beachvolleyballerinnen Julia Sude und Karla Borger sind nach der dritten Niederlage in Tokio bei den Olympischen Spielen als Gruppenletzte ausgeschieden.
Gegen Raisa Schoon und Katja Stam aus den Niederlanden gab es ein 0:2 (22:24, 16:21). Nur durch einen Sieg hätte sich das Duo aus Stuttgart noch auf Rang drei der Tabelle verbessert und eine Chance aufs Achtelfinale gehabt.
"An so einem Tag fragt man sich schon, wofür man das alles gemacht hat, die ganzen Entbehrungen über die Jahre, keine Zeit für Familie und Freunde, Hobbies oder ähnliches", schrieb Borger auf Twitter. Es fühle sich "miserabel" an. Die 32-Jährige ist "dankbar, es nach 2016 noch einmal zu den Olympischen Spielen geschafft zu haben, aber so macht Olympia keinen Spaß".
Auch bei Sude überwog "natürlich die Enttäuschung. Nach ein paar Nächten Schlaf gibt es aber viele Momente, an die ich mich immer erinnern werde."
"Es ist megaenttäuschend"
"Wir hatten eine starke Gruppe, haben drei Mal verloren und es ist megaenttäuschend, dass wir nicht wenigstens ein Spiel gewinnen konnten", sagte Sude. "Wir wissen: In der K.o.-Runde geht es erst richtig los, aber wir mussten im Prinzip erst mal die Gruppe überleben und das haben wir nicht geschafft." Sportdirektor Niclas Hildebrand sagte: "Das haben wir uns definitiv anders vorgestellt. Das Aus nach der Vorrunde ist schon sehr bitter."
Nach schwachem Beginn liefen Borger/Sude im ersten Durchgang lange einem Fünf-Punkte-Rückstand hinterher, behielten aber trotz dreier Satzbälle gegen sich die Nerven und schafften beim 20:20 den Ausgleich. In Führung zu gehen gelang bei schwierigen Windbedingungen aber nicht mehr, nach dem sechsten Satzball gegen sich mussten sie den Satzverlust schließlich hinnehmen.
Der enge Kampf setzte sich im zweiten Durchgang fort, erst beim 13:11 für Borger/Sude gab es eine Führung von mehr als einem Punkt. Die Niederländerinnen konnten aber sofort kontern und das Spiel auf ihre Seite ziehen. "Sie hatten im zweiten Satz mehr Arsch in der Hose, haben im Aufschlag gut gearbeitet und haben uns da mehr unter Druck gesetzt", sagte Borger.
Olympiasiegerin Laura Ludwig gelang mit ihrer Partnerin Margareta Kozuch auf Rang zwei der Einzug ins Achtelfinale. Beim einzigen Herren-Duo, Clemens Wickler und Julius Thole, hängt es vom Ausgang des dritten Gruppenspiels am Samstag (4:00 Uhr MESZ) ab.