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Kohei Uchimura will am Reck sein letztes Gold

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23. Juli 2021, 12:00

Kohei Uchimura ist schon jetzt der erfolgreichste Kunstturner der Sportgeschichte, in Tokio will er sich den noch fehlenden Olympiasieg am Reck holen. Dafür konzentriert sich Japans Superstar voll auf das Königsgerät

Olympiagastgeber Japan ist ein Kaiserreich, am Samstag aber werden Millionen seiner Landsleute "King Kohei" Uchimura bei dessen Auftritt am Reck via TV begleiten. Der Kunstturn-Superstar kämpft um seinen letzten olympischen Traum: Die Goldmedaille am "Königsgerät".

Sein wichtigstes Ziel aber hat der mittlerweile 32-Jährige längst erreicht: Einen olympischen Abgang in seinem Heimatland. Lange sah es nicht danach aus, aber die für ihn ungewohnte Konzentration auf ein einziges Gerät verhalf Uchimura doch noch zu einem Olympiaticket.

Kohei Uchimura: Nicht leicht, gegen junge Generation zu bestehen

"Es war nicht leicht für mich, gegen die junge Generation noch einmal zu bestehen", sagte Uchimura nach der nationalen Ausscheidung, die diesmal nur äußerst knapp zu seinen Gunsten ausfiel. Zuvor hatten ihn die spielerische Leichtigkeit und die Ausgeglichenheit an allen sechs Geräten zu zwei Olympiasiegen und sechs Welttiteln getragen.

Von 2009 bis 2016 blieb der Asiate mit den wuscheligen Haaren im Mehrkampf ungeschlagen, der inoffizielle Titel "Best of the Rest" ging dabei dreimal an deutsche Kunstturner: 2012 in London gewann Marcel Nguyen olympisches Silber, in den beiden Jahren zuvor war Philipp Boy Vize-Weltmeister geworden.

Mochten die Rivalen aus China und Russland auch einen Hauch schwieriger turnen, Uchimura stach sie mit Beständigkeit, Perfektion und einem beeindruckenden Gespür für den optimalen Schwung regelmäßig aus. So sah und sieht auch der Vater von zwei Töchtern sein Turn-Credo: "Es war immer mein Ziel, nach Schönheit und Perfektion zu streben."

Karriere-Ende von Kohei Uchimura stand bevor

Davon allerdings entfernte sich Uchimura nach Olympia 2016 in Rio de Janeiro verletzungsbedingt immer weiter. Schlimme Schulterschmerzen plagten ihn, das Karriereende schien nah. Erst die ausschließliche Fokussierung auf das Reck reduzierte die Beschwerden auf ein erträgliches Maß.

Dennoch: Der einst unschlagbare Allrounder Uchimura fremdelt noch mit der für ihn ungewohnten Rolle des Solisten. "Ich weiß nicht, ob ich es jetzt verdiene, noch König genannt zu werden", sagte er bescheiden. Doch "King Kohei" bleibt in den Augen seiner zahlreichen Fans im Amt. Nur sein Reich ist ein bisschen kleiner geworden.

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