Domenico Tedesco war knapp eineinhalb Jahre lang Cheftrainer beim FC Schalke 04, holte mit dem Klub in seiner einzig kompletten Saison in Gelsenkirchen 2017/2018 die Vizemeisterschaft und stand im DFB-Pokalhalbfinale.
Es war die letzte erfolgreiche Bundesliga-Zeit der Knappen, die anschließend nicht mehr über Platz 14 und zwölf im deutschen Fußball-Oberhaus hinauskamen und in diesem Sommer schließlich als abgeschlagener Tabellenletzter abstiegen.
Ex-Coach Tedesco bedauert nach eigenen Aussagen gegenüber dem "kicker" außerordentlich, dass der FC Schalke in der neuen Saison zum ersten Mal seit knapp 30 Jahren wieder in der 2. Bundesliga an den Start gehen wird.
"Jeder, der mich kennt, weiß: Mir tut der Abstieg des FC Schalke extrem leid, ich habe bis zum Schluss mitgelitten. Ich drücke ganz fest alle Daumen, dass der Aufstieg baldmöglichst gelingt", so der 35-jährige Fußballlehrer, der bis zuletzt beim russischen Erstligisten Spartak Moskau beschäftigt war und auch in der Premier Liga die Vizemeisterschaft hinter Titelträger Zenit St. Petersburg einfuhr.
Nach seiner herausragenden Debüt-Saison als Bundesliga-Coach folgte auf Schalke nur eine Saison später der Absturz. Im März 2019 wurde Tedesco nach bitteren 0:4- und 2:4-Pleiten gegen Fortuna Düsseldorf und Werder Bremen entlassen, rangierte damals mit Schalke auf Platz 14 der Bundesliga-Tabelle.
Tedesco weiß: Goretzka-Abgang war nicht zu kompensieren
Der Beginn des Absturzes, der in diesem Sommer mit dem ersten Abstieg seit 1988 seinen traurigen Tiefpunkt fand. Wann und wie genau der sportliche Niedergang von S04 eingeleitet wurde, wollte Tedesco nicht präzise beantworten: "Ich finde das schwierig und werde mich daran sicher nicht beteiligen. Das soll jeder für sich entscheiden. Aber ich habe nicht den Eindruck, dass die Sache schon bei meinem Abschied unaufhaltsam so kommen musste, wie sie jetzt kam."
Die wichtigsten Einschnitte seien die Personalentscheidung zur Saison 2018/2019 gewesen, als mit Leon Goretzka und Max Meyer zwei ganz wichtige Personalien für die damalige Mannschaft ablösefrei den Klub verließen. Auch Stammspieler Thilo Kehrer verließ das Ruhrgebiet damals. "Das konnten wir nicht kompensieren", so das nüchterne Fazit des gebürtigen Italieners.
Ex-Schalke-Trainer derzeit vertragslos
Seine persönliche Zukunft sieht er nach dem freiwilligen Abschied bei Spartak Moskau entspannt. Dass er derzeit vertragslos sei, findet der frühere Bundesliga-Coach "völlig okay", wie er dem "kicker" weiter sagte.
"Ich werde deshalb nicht unruhig. Ich habe Spartak damals gesagt, dass ich den Vertrag wegen meiner Familie nicht verlängere. Da kann ich ja nicht direkt danach bei einem anderen Verein unterschreiben, das wäre respektlos. So ticke ich nicht", erklärte der 35-Jährige.
Eine Pause nach den 19 Monaten in Moskau tue ihm gut, versicherte Tedesco. Anfragen habe es auch während seiner Zeit bei Spartak gegeben, auch aus der Bundesliga. "Aber für mich war klar, dass ich Spartak ganz sauber bis zum Vertragsende treu bleibe. So, wie ich es im Dezember gesagt habe", sagte der Fußballlehrer.
Tedesco hatte bereits im Dezember erklärt, den Verein im Sommer 2021 verlassen zu wollen und dies auch mit den Umständen der Coronavirus-Pandemie begründet. Zum Abschluss wurde er mit Spartak Vizemeister.




























