Die deutschen Basketballer haben beim olympischen Qualifikationsturnier in Split das Endspiel erreicht. Das Team von Bundestrainer Henrik Rödl gewann im Halbfinale gegen Gastgeber Kroatien nach einer beeindruckenden Energieleistung mit 86:76 (43:45) und darf damit weiter vom Ticket für die Olympischen Spiele in Tokio träumen.
Im Finale am Sonntag (19:30 Uhr) geht es jetzt gegen Brasilien, das sich im ersten Halbfinale klar mit 102:74 gegen Mexiko durchgesetzt hatte. Nur der Sieger des Turniers qualifiziert sich für Olympia.
"Wir sind ein sehr unangenehmer Gegner, auch wenn Brasilien sicher Favorit ist für das morgige Spiel", sagte Rödl: "Wir haben definitiv gute Chancen und werden wie bis hierher alles geben, um zu gewinnen." Der 52-Jährige hob besonders die Moral der Mannschaft hervor. Es sei "ein großer Tag".
Letztmals waren die deutschen Basketballer 2008 mit Superstar und Fahnenträger Dirk Nowitzki in Peking bei Olympia dabei. Bester Werfer im deutschen Team war der Berliner Maodo Lo mit 29 Punkten. Bei den Kroaten überragte NBA-Star Bojan Bogdanovic mit 38 Zählern.
Lo wird Topscorer - Bonga verletzt raus
Anders als in den beiden Gruppenspielen gegen Mexiko und Russland erwischte die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes dieses Mal einen guten Start. Erneut unterstützt vom fehlenden NBA-Star Dennis Schröder auf der Tribüne zeigte das deutsche Team keinen Respekt vor den Gastgebern. Vor allem Maodo Lo fand sofort seinen Rhythmus und markierte die ersten acht deutschen Punkte.
Bis Mitte des ersten Viertels blieb Deutschland vorne (17:12), doch dann lief bei den Kroaten NBA-Star Bojan Bogdanovic heiß. Die Gastgeber machten zehn Punkte in Serie, nach dem ersten Viertel lag die DBB-Auswahl knapp hinten (19:23). Doch wie schon im gesamtem Sommer zeigte die deutsche Mannschaft große Moral.
Mit einem 9:0-Lauf holte sich das Rödl-Team wieder die Führung, zwischenzeitlich betrug der Vorsprung neun Punkte. Doch dann kam Kroatien angetrieben von rund 2500 lautstarken Zuschauern wieder zurück, Deutschland konnte sich offensiv nicht mehr so in Szene setzen und lag zur Pause mit zwei Punkten hinten (43:45). Auch, weil Center Johannes Voigtmann im ersten Durchgang ohne jeden Punkt blieb.
DBB-Team holt Zehn-Punkte-Rückstand auf
Auch nach dem Seitenwechsel tat sich die deutsche Mannschaft in der Offensive weiter sehr schwer. Deutschland lief dauerhaft einem Rückstand hinterher und musste dann auch noch den Ausfall von Isaac Bonga verkraften. Der NBA-Profi hatte schon gegen Russland wegen einer schmerzhaften Oberschenkelprellung gefehlt, biss dieses Mal aber auf die Zähne. Doch nach einem Zusammenprall ging es für ihn im dritten Viertel nicht mehr weiter.
Doch das deutsche Team steckte nicht auf, Voigtmann markierte nun endlich seinen ersten Punkte. Mit großer Energie machte das deutsche Team einen Zehn-Punkte-Rückstand wieder wett, 4:20 Minuten vor dem Ende glich Danilo Barthel zum 74:74 aus. Das Momentum lag nun wieder auf deutscher Seite.