In Fußball-Deutschland besitzt das Wort von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus immer noch allerhöchstes Gewicht. Vor dem EM-Auftakt hat der 60-Jährige nun seine Prognose zum Turnier abgegeben - und Bundestrainer Joachim Löw zu einem Block aus Spielern des FC Bayern geraten.
In seiner "Sport Bild"-Kolumne verriet Matthäus, wie er die deutsche Nationalmannschaft beim Auftaktspiel gegen Frankreich aufstellen würde.
"Jogi Löw kann bei der EM auf einen Stamm von Champions-League-Siegern 2021 – die drei Chelsea-Profs – sowie von Gewinnern in der Königsklasse 2020 – sechs Spieler des FC Bayern – bauen. Das sind größtenteils Schlüsselspieler aus den absoluten Topteams Europas", betonte der Weltmeister von 1990.
Aus Matthäus' Sicht ist dabei "ein großer Vorteil, dass die Bayern-Achse funktioniert, die Spieler die Abläufe kennen". Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Thomas Müller wüssten "in der Zentrale genau Bescheid, was der andere macht, sie sind total eingespielt."
Matthäus zählt zwei Stars des FC Bayern an
Einen anderen Bayern-Profi sieht Matthäus derweil kritischer. Für den früheren Weltklassemann spielt Leroy Sané in der DFB-Elf nur "auf Bewährung".
Der Flügelstürmer besitze zwar "hervorragende Anlagen, aber er muss endlich kapieren, um was es geht", so Matthäus, der mit dem Linksfuß hart ins Gericht ging: "Ich habe gehört, dass er im Training teilweise lustlos wirkt. Dieser Eindruck hat sich für mich beim Test gegen Dänemark, als er sogar lautstark von Kimmich gerüffelt wurde, bestätigt."
Seine unmissverständliche Forderung: "Sané muss den letzten Schritt machen, nicht permanent zu früh Situationen abhaken."
Ebenfalls skeptisch ist Matthäus bei Niklas Süle, der um einen Platz in der Innenverteidigung kämpft, es dabei aber "schwer" haben dürfte.
"Er hat sich gegen Dänemark wieder einen kleinen Blackout geleistet. Als Spieler in der Dreierkette musst du bei Gegenangriffen im höchsten Tempo zurück, kannst dir keine Pause erlauben oder nur traben", stellte der Rekordnationalspieler klar.
