"Ich bin nicht glücklich. Er ist ein Bastard, er hat mich im ersten Rennen besiegt", lacht Álex Márquez nach dem Grand Prix von Portugal. "Ich bin das ganze Rennen hinter ihm gefahren und habe mir gedacht - fuck! Ich habe attackiert, attackiert und attackiert."
Álex Márquez konnte das Comeback von Marc Márquez genau verfolgen. Über einen Großteil des Portimao-Rennens sah Álex Márquez seinen älteren Bruder wenige Sekunden vor ihm fahren. Er versuchte alles, um Marc Márquez einzuholen - ohne Erfolg.
Marc Márquez kam beim Grand Prix von Portugal als Siebter ins Ziel. Álex Márquez folgte vier Sekunden dahinter als Achter. "Zehn Runden vor Rennende ist er wieder schnellere Zeiten gefahren und hat auch gepusht. Also war klar, dass ich es nicht schaffe", seufzt Álex Márquez.
"Für unsere Familie war es ein besonderes Wochenende. Es hätte besser sein können, aber wir haben recht gute Ergebnisse geholt. Ich muss sagen, dass sein Comeback nach diesen schweren Monaten unglaublich ist."
Emotionale Szenen in der Box
Als Marc Márquez nach dem Rennen zurück in die Honda-Box kam, konnte er seine Emotionen nicht verbergen. Die Freude und die Erleichterung nach so vielen Monaten mit großen Sorgen und Zweifeln sprudelten aus ihm heraus. Marc Márquez verdrückte Tränen.
"Er weiß am besten, in welcher Situation er war", sagt Álex Márquez über diese emotionalen Szenen. "Er verdient sich diesen siebten Platz. Das ganze Wochenende war von ihm unglaublich." Die beiden Brüder reisten Sonntagabend gemeinsam nach Hause nach Cervera in Spanien.
Platz sieben war ein Anfang. Steigerungspotenzial gibt es reichlich, wie Álex Márquez beispielhaft nennt: "In den ersten Runden hat man gesehen, dass er sich erst wieder an das Rennen gewöhnen muss und Fehler gemacht hat. Aber er hat bis zur letzten Runde gekämpft - unglaublich."
Marc Márquez war beim Comeback auf Anhieb der beste Honda-Fahrer. Beim Motorrad ließ er nur Kleinigkeiten verändern. In Zukunft wird der sechsmalige MotoGP-Weltmeister wieder in das Entwicklungsprogramm eingebunden sein.
"Die Rückkehr von Marc war für alle gut, vor allem für Honda", ist Álex Márquez überzeugt. "Nach einem Jahr Pause war er mit der Arbeit von allen sehr zufrieden. Einige Parameter müssen wir noch anpassen. Mit frischen Reifen haben wir immer noch Probleme."
"Marc ist eine gute Referenz. Er hat uns geschlagen. Das Motorrad sieht gut aus. Ich denke, wir haben eine gute Basis, auf der wir weiterarbeiten können. Dass Marc wieder da ist, macht es etwas einfacher, weil wir auch von ihm Feedback bekommen. Er kennt das Motorrad am besten."