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"Showman" vor dritter Allstars-Show im Interview

Ninja-Oldie Kpalete exklusiv: "Viele halten mich für jünger"

Joh-A Kpalete tritt in der dritten Vorrunde bei Ninja Warrior Allstars an
Joh-A Kpalete tritt in der dritten Vorrunde bei Ninja Warrior Allstars an
Foto: © Markus Hertrich
15. April 2021, 13:44
sport.de
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Mit seinen 50 Jahren zählt Joh-A Kpalete zu den ältesten Allstars bei Ninja Warrior Germany. Dass er dabei aber mitnichten zu alt für den Parcours ist, können die Zuschauer am kommenden Sonntag (20:15 Uhr bei RTL, TV NOW und im sport.de-Liveticker) in der dritten Vorrunde sehen. Der IT-Service-Techniker arbeitet nebenbei als Fitnesstrainer und hat einige Tipps parat.

Im sport.de-Interview verrät der 50-Jährige nicht nur, was er tut, um fit zu bleiben, sondern auch, ob er im Ninja-Parcours einen Altersunterschied zu den anderen Athlet:innen bemerkt. Außerdem erklärt "Showman" Joh, was ihn bereits vor Ninja Warrior zum "Supertalent" geführt hat.

Joh, wir müssen über dein Alter sprechen. Du bist im Dezember 50 Jahre alt geworden. Was tust du, um so auszusehen? Gib uns ein paar Tipps!

Joh-A Kpalete: Der beste Tipp ist: Bleibt bei allem dran, was ihr gerne macht, hört nicht auf! Die Bewegung im Alltag ist sehr wichtig. Die Wissenschaft sagt ja zum Beispiel, dass 10.000 Schritte am Tag gesund sind, das ist ein Beispiel, was man machen kann, auch nach der Arbeit. Ich glaube, man sollte ständig irgendwas tun, gerade wenn man im Büro arbeitet, braucht man einen Ausgleich – joggen, Fitnessstudio, irgendetwas.

Das klingt nach einem guten Anfang. Wie sieht denn dein Trainingsprogramm aus?

Ich liebe vor allem Kraftsport und Radsport, aber auch Parkour, ab und zu gehe ich schwimmen. Zweimal pro Woche bin ich im Fitnessstudio – oder trainiere mit dem eigenen Körpergewicht, wenn das Studio geschlossen ist. Liegestütze, Burpees, Kniebeugen, Slackline, Calisthenics – das mache ich gerade gerne in der freien Natur. Dazu fahre ich ein-, zweimal pro Monat mindestens 50 Kilometer mit dem Mountainbike.

Und natürlich achte ich auf meine Ernährung. Ich esse gerne trocken und nicht so viel Fett, aber natürlich brauche ich das auch. Ansonsten esse ich viele Kohlenhydrate und achte auf das Eiweiß – vor allem mit Fisch, Fleisch und Milchprodukten.

Fällt es dir schwerer, in Form zu bleiben und dein Gewicht zu halten, als vor 20 Jahren?

Ja, klar! Das ist die Natur, ob man will oder nicht. Je älter man wird, desto schwieriger ist es: Die Muskeln bauen ab und auch die Motivation baut ab. Aber ich finde, man sollte dagegen kämpfen. Ich sage mir immer: Ich muss alles erst probieren, bevor ich weiß, was geht und was nicht geht. Ich will immer alles ausprobieren und gucken, wie mein Körper darauf reagiert. Wenn ich merke, es geht, gebe ich Gas. Wenn es nicht mehr weitergeht, ziehe ich halt die Handbremse. Man darf nicht sofort im Kopf haben, dass man irgendetwas nicht mehr kann, weil man zu alt ist. Das ist nicht gut.

Gilt das auch für den Ninja-Warrior-Parcours?

Ich habe keine Sekunde gedacht, dass ich dafür zu alt bin. Wenn ich die Einladung zur Show bekomme, fühle ich mich sogar direkt noch fitter. Das motiviert mich auch noch tausendmal mehr im Training. Da bin ich sehr fokussiert, wenn ich mich auf die Show oder das Casting vorbereite. Ich weiß ja, dass ich etwas zeigen muss und mache mir keine Gedanken darüber, wie alt ich bin oder ob mich der Parcours fertigmacht. Ich kann jetzt schon die sechste Staffel kaum erwarten, ich hoffe, dass ich dabei bin.

Wie würdest du die Stimmung am Set beschreiben? Merkst du da einen Unterschied, wenn du mit Ninjas sprichst, die teilweise 30 Jahre jünger sind als du?

Die Stimmung ist immer locker. Ich selbst komme auch mit jedem Athleten klar. Sportler sind ja immer offen zu einander, so kenne ich das. Man redet ganz normal miteinander. Ich denke ja nicht: Ich bin viel älter, warum sollte ich mit den Leuten reden? Nein, da gibt es keine Probleme. Ich gehe gerne auf Leute zu und bin sehr kontaktfreudig. Wenn man über Hindernisse oder Training redet, mache ich mir ja keine Gedanken über mein Alter. Es hält mich wahrscheinlich auch jung und ich freue mich einfach, dass ich immer noch mit den Jüngeren mithalten kann.

Übrigens habe ich gemerkt, dass die meisten jüngeren Leute mein Alter nicht richtig einschätzen. Viele halten mich für jünger, denken, dass ich erst 40 bin – das freut mich dann natürlich.

Du sprichst voller Begeisterung über die Show und den Sport. Was hat dich so gepackt?

Ich habe schon vor zehn Jahren American Ninja Warrior im Fernsehen verfolgt, also schon lange, bevor es in Deutschland gestartet ist. Ich habe das immer geguckt, ich liebe diese Show. Es wird so vieles geboten, sie verbindet Beweglichkeit, Präzision, Kraft, Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Balance.

Alle Athleten wissen, wovon ich rede: Wenn man sich auf Ninja Warrior vorbereitet, muss man sehr viel lernen. Es ist nicht monoton, nicht langweilig beim Training: Mal trainierst du deine Balance, mal die Griffkraft oder deine Schnelligkeit, man muss in verschiedenen Bereichen kontinuierlich lernen – und das macht mich so heiß darauf, das fordert mich heraus. Es gibt kein Wort dafür, wie sehr ich Ninja Warrior liebe.

Dann hat dich das zusätzliche Allstars-Format wahrscheinlich sehr gefreut…

Ehrlich gesagt hat mich die Show völlig überrascht, ich hatte die sechste Staffel als Ziel im Kopf, darauf wollte ich mich vorbereiten. Und plötzlich kam da die Einladung für Allstars. Aber natürlich habe ich sofort zugesagt – egal ob Duell oder alleine, Hauptsache Ninja Warrior! Es hat mich auch gar nicht interessiert, ob ich gegen einen jüngeren Mann antrete oder nicht. Mir war direkt klar, dass ich mitmache.

Wie hast du dich auch die Show vorbereitet?

Natürlich war das diesmal ein bisschen schwierig, es weiß ja jeder, wie die Corona-Maßnahmen sind. Die Fitnessstudios und Boulder-Hallen sind dicht, man kann nur draußen trainieren, vor allem mit dem eigenen Körpergewicht. Ninja-Training konnte ich gar nicht machen, ich hatte also keine spezifische Vorbereitung. Klar, ich bin auch mal auf den Kinder-Spielplatz oder in den Calisthenics-Park gegangen, aber natürlich vermissen wir wahrscheinlich alle unsere Trainingsmöglichkeiten.

Aber da müssen wir durch! Corona ist kein Joke und kein Spielchen. Natürlich haben auch wir genug von dem Krampf. Aber man muss sich an die Regeln halten und einfach froh sein, wenn man nicht krank ist. Man muss froh sein, dass man fit ist und trainieren kann.

Was hast du dir unter diesen Umständen denn für die Allstars-Staffel vorgenommen?

Das Duell ist für mich ja ganz neu. Ich wollte einfach auf meinen Gegner warten und abwarten, was passiert. Ich weiß ja, dass ich fit bin. Ich hatte gar kein bestimmtes Ziel im Kopf, weil ich schon so auf die Teilnahme an Staffel 6 fokussiert war, darauf hatte ich ja eigentlich gewartet.

Natürlich will man ins Finale kommen, aber man weiß ja auch, wie es bei Ninja Warrior ist: Wenn du dir nur einen klitzekleinen Fehler erlaubst, wirst du nass – und das kostet einen dann normalerweise ein Jahr Training und Kraft. Aber wenn man es liebt, vergisst man den Ärger auch wieder, dann zieht man durch und macht weiter.

Deine TV-Karriere beschränkt sich nicht nur auf Ninja Warrior Germany. Du warst auch in der Schweizer Ausgabe zu sehen und hast 2015 schon bei "Das Supertalent" teilgenommen. Suchst du gerne das Rampenlicht?

Ich bin einfach ein Showman! Wenn ich vor einer Kamera stehe, mache ich alles mit. Ich mache gerne ein bisschen Show, es macht mir einfach Spaß! Fernsehen liegt mir irgendwie, ich habe auch schon mal eigene Ideen für TV-Shows an einige Sender geschickt. Aber es kamen keine Antworten, da habe ich irgendwann aufgehört.

Mit dem "Supertalent" fing es an. Ich hatte ich auf Youtube gesehen, wie jemand Liegestütze auf drei Bällen gemacht hat und fand das spannend. Da war der Weltrekord knapp über 62 Wiederholungen und ich dachte mir nur, dass das doch machbar ist. Ich habe dann ein Jahr lang geübt und als ich die 70 Liegestütze geschafft hatte, habe ich mich einfach mal beim "Supertalent" gemeldet. Dort habe ich den Rekord mit 75 Liegestützen geknackt – aber leider war es nicht offiziell fürs Guiness-Buch.

Wie sieht’s aus, schaffst du das eigentlich heute noch?

Wenn ich das in einer Fernsehshow mache, auf jeden Fall. Dann trainiere ich natürlich dafür. Gib mir einen Zeitraum – egal ob drei Monate oder ein Jahr – und ich übe. Wenn ich das dann im Fernsehen mache, schaffe ich es auch. Es macht mir Spaß, Rekorde zu brechen. Es ist egal, dass ich jetzt 50 Jahre alt bin, Hauptsache, die Kamera steht vor mir und es wird offiziell, wenn Guiness dabei ist.

Das Gespräch führte Maike Falkenberg

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